Post by Erhard SchwenkPost by Stephan SeitzPost by Oliver SchnellPost by Stephan SeitzEin befreundeter Lehrer hat letztes Jahr mit seiner Klasse eine
Romfahrt gemacht. Der Flieger war billiger als Bus oder Bahn.
Was erwartest du? Da musst du zuerst durch das kleinen Land mit den
gaaaanz kleinen Preisen und anschließend darfst du noch mit trenitalia
fahren, wo günstige Preise jenseits der auschließlichen Nutzung von
Nahverkehrszügen inzwischen passe sind.
Naja, bei meiner Abifahrt nach Rom in den 90er war der Bus noch
billiger als ein Flug und zudem praktischer, da wir vor Ort dann auch
mobil waren.
Naja, so ein gecharterter Kurswagen _könnte_ mal prinzipiell für Gruppen
interessant werden, weil man während der Fahrt Bewegungsfreiheit hat,
keine Gefahr der Überladung und keine Zwangspausen aufgrund von
Fahrer-Ruhezeiten.
Gecharterter Kurswagen? Kannst du knicken, resp. wirst ihn nicht bezahlen
können.
Post by Erhard SchwenkABER: dazu müßte die Bahn das halt auch einfach in "sinnvoll benutzbar"
- der Preis müßte gleich oder niedriger sein als der für einen Reisebus
mit gleicher Personenkapazität. Gerade für Jugendgruppen ist der Preis
oft bei Weitem das Killerargument.
Es ist nicht sinnvoll, ohnehin gut ausgelastete Kapazitäten zu Dumping-
Preisen zu verhökern. Wenn Gruppen zum Niedrigstpreis nur noch Stehplätze
für Einzelreisende übriglassen, gewinnst du nichts.
Post by Erhard Schwenk- die Fahrzeit dürfte nicht nennenswert länger sein als mit dem Bus,
denn diese Gruppen wollen nicht von 8 gerade so finanzierbaren
Reisetagen 4 mit Transport zubringen.
Bei Langstrecken hast du normalerweise mehrere Bahnen involviert.
da nützt es für den Gesamtpreis gar nichts, wenn eine Reisegruppe in .de
zwar 70% Rabatt bekommt, außerhalb des Landes jedoch nur 30%.
Post by Erhard Schwenk- man müßte das Ding einigermaßen rechtzeitig, auf jeden Fall aber
zuverlässig buchen können
Kann man das denn nicht?
Post by Erhard Schwenk- die Bahn müßte einen verbindlichen Fahrplan rausrücken, wann man wo
wie lange steht und wann man umgehängt wird, und den +/- 10 Minuten auch
einhalten, so daß die Betreuer ihre Schützlinge rechtzeitig versammeln
und wieder "los lassen" können.
Nochmal: vergiss den Kurswagen und zwar ganz schnell.
Post by Erhard Schwenk- das Ganze müßte auch international zuverlässig funktionieren (kein
Betreuer will mit ner Horde 13-jähriger in Rumänien am Bahnhof stehen
und nicht wissen wie oder bis wann wann er heim oder an seinen Zielort
kommt)
- es müßte am Abfahrts- und Zielbahnhof reichlich Zeit zum Ein- und
Ausladen sein (sprich, der Waggon mehrere Stunden vor Ankuppeln und
Abfahren dort irgendwo an nem Nebenbahnsteig stehen und genutzt werdne
können)
Webb du das alles finanziell für darstellbat hältst, organisiere doch
solche Fahrten. Wagen kannst du auch von privaten Einstellern bekommen
und Dank der heutigen Kommunikationsmöglichkeiten, sollte es dir auch
möglich sein, direkt z.B. mit der CFR in Kontakt zu treten.
Post by Erhard SchwenkAußerdem müßte das Mobilitätsproblem vor Ort gelöst werden, sprich es
müßten zuverlässige und nach hiesigen Maßstäben sichere Busse für
kleines Geld zur Verfügung stehen, die nicht nur den Transfer vom
Bahnhof zur Unterkunft uznd zurück, sondern auch den
Vor-Ort-Tagesausflugsverkehr zu günstigeren Tarifen als bei der
"Komplett alles mit deutschem Bus"-Variante übernehmen können. Da müßte
sich die Bahn entsprechende Vertragspartner suchen und das am besten im
Paket mit verkaufen.
Tatsächlich ist das praktisch unendlich aufwendig bis unmöglich,
überhaupt so einen Kurswagen sagen wir mal nach Deva/Rumänien buchen zu
können, und wenns denn doch klappt ist der ewig und 3 Tage unterwegs,
astronomisch teuer und man darf sich vor Ort mit rumänischen
Busunternehmen rumschlagen, die mit übermüdeten, unterbezahlten und kaum
des Deutschen mächtigen Fahrern in ausrangierten DDR-Reisebussen ohne
jede Chance, jemals ein TÜV-Siegel zu kriegen, rumeiern. Dann lieber Bus
samt zwei Fahrern ab Karlsruhe buchen, die Nacht durchfahren,
Stau-Verzögerungen einkalkulieren und vor Ort mobil sein.
Wenn der Ertrag so einer Gruppenfahrt per Bahn noch nicht mal den
Organisationsaufwand abdeckt, wird sich niemand finden, der das anbietet.
Wuieso auch? Der Fernverkehr hat eigenwirtschaftlich zu agieren.
Was privat durchaus funktioniert sind Sonderzüge, auch international.
Aber für Gruppen in Busgröße kannst du nur auf das Regelzugangebot
zurückgreifen.
Um auf dein Beispiel KA - Deva zurückzukommen. Das ließe sich doch organisieren.
ab KA um 12:06 mit zwei Umstiegen in München und Wien an Deva morgens um 6:47.
Oder in der längeren Variante mit TGV ab KA bis M und dort in den EN nach
Budapest. Hier mag es sogar möglich sein, einen Liegewagen durch die MAV
gestellt zu bekommen, der in Budapest an den IC375 nach Brasov gehängt werden
könnte, so dass die Gruppe um 16:47 in Deva wäre. Bedenke aber den Aufwand,
der an der Aktion dranhängt: Leerüberführung des Liegewagens nach München,
und von Brasov wieder nach Budapest. Und auf dem Rückweg analog.
Oliver Schnell