Discussion:
privater FDL (besoffen)
(zu alt für eine Antwort)
Edmund Lauterbach
2003-11-29 23:43:54 UTC
Permalink
Hallo.

In einem Zeitungsartikel las ich: "Ein Fahrdienstleiter einer
Privatfirma, die im Auftrag der Bahn tätig war, hat am Donnerstagabend
in volltrunkenem Zustand seinen Dienst im Bahnhof Farchant verrichtet."
http://www.merkur-online.de/regionen/gap/47,213535.html

Ich wußte gar nicht, daß DB Netz solche Leistungen outsourced. Bisher
dachte ich, die DB hätte noch einen Personalüberhang bzw. könnte sich
der ins Bundeseisenbahnvermögen ausgelagerten Beamten bedienen.

Was sind das für "Privatfirmen"? Normale Zeitarbeitsfirmen oder
spezielle Dienstleister?


Schönen Gruß,

Edmund Lauterbach
mailto:***@gmx.de
--
-- Reiseberichte und andere Geschichten -- Bahnen in Bonn --
-- http://home.arcor.de/e.lauterbach/ --
-- Konzepte für den ÖPNV -- Stadtbahnen und Artverwandtes --
Daniel Weber
2003-11-30 09:05:59 UTC
Permalink
Post by Edmund Lauterbach
In einem Zeitungsartikel las ich: "Ein Fahrdienstleiter einer
Privatfirma, die im Auftrag der Bahn tätig war, hat am Donnerstagabend
in volltrunkenem Zustand seinen Dienst im Bahnhof Farchant
verrichtet." http://www.merkur-online.de/regionen/gap/47,213535.html
Ich wußte gar nicht, daß DB Netz solche Leistungen outsourced.
Ist Farchant nicht an einem der drei Äste der Bayerischen Oberland Bahn?
Wenn ja, dann war er wohl von der BOB, da aber die Gleise/Einrichtungen ja
wohl noch DB Netz sind (so sehen zumindest die Beschilderungen an den
Bahnhöfen aus), ists wohl eine im Auftrag von DB Netz erbrachte Leistung.

Bye,
Daniel
Florian Socher
2003-11-30 10:14:51 UTC
Permalink
Post by Daniel Weber
Ist Farchant nicht an einem der drei Äste der Bayerischen Oberland Bahn?
Glaube nicht. Farchant liegt an der Strecke München - Garmisch (-
Insbruck). Müsste in DB-Hand sein.

Im o.g. Artikel ist zu lesen:
"... Er war immer wieder mal eingesetzt worden, wenn Not am Mann war.
"Wir bedienen uns des öfteren dieser Leihfirma", sagte der Bahnsprecher.
Mitarbeiter würden eingewiesen und überprüft. Eine dieser Kontrollen hat
nun stattgefunden. ... Die Bahn hat den Vorfall sehr ernst genommen und
rasch gehandelt: Der Vertrag mit der Firma ist sofort gekündigt worden ..."

Florian
Lucas Neubauer
2003-11-30 12:05:09 UTC
Permalink
Post by Florian Socher
Post by Daniel Weber
Ist Farchant nicht an einem der drei Äste der Bayerischen Oberland Bahn?
Glaube nicht. Farchant liegt an der Strecke München - Garmisch (-
Insbruck). Müsste in DB-Hand sein.
Sic est, kurz vor Garmisch. Berühmt wegen des Staus am Autobahnende ...


Lucas.
Alexander James Lovell
2003-11-30 09:16:55 UTC
Permalink
Moin moin!
Post by Edmund Lauterbach
Was sind das für "Privatfirmen"? Normale Zeitarbeitsfirmen oder
spezielle Dienstleister?
Hmm, vielleicht zählt DBArbeit oder DBVermittlung, oder wie auch immer die
jetzt heißen, schon als Privatfirma.

Gruß,
Alex
--
Alex Lovell
HHZM
Ralf Gunkel
2003-11-30 13:28:55 UTC
Permalink
Post by Alexander James Lovell
Post by Edmund Lauterbach
Was sind das für "Privatfirmen"? Normale Zeitarbeitsfirmen oder
spezielle Dienstleister?
Hmm, vielleicht zählt DBArbeit oder DBVermittlung, oder wie auch immer die
jetzt heißen, schon als Privatfirma.
Es gibt auch richtige Private.
Ohne kausalen Zusammenhang zu obigen Vorfall ist mir das z.B.:
http://www.iss-bahndienste.de/start.html eingefallen. Die Bieten von
Montagetrupps bis zum Fdl ettliche Dienstleistungen bundesweit an.
Siehe u.a. Leistungsspektrum.
--
Gruß Ralf

-Scumandà da traversar ils binaris-
K. Hüller
2003-11-30 18:10:38 UTC
Permalink
Post by Ralf Gunkel
Post by Alexander James Lovell
Hmm, vielleicht zählt DBArbeit oder DBVermittlung, oder wie auch immer die
jetzt heißen, schon als Privatfirma.
Es gibt auch richtige Private.
http://www.iss-bahndienste.de/start.html eingefallen. Die Bieten von
Montagetrupps bis zum Fdl ettliche Dienstleistungen bundesweit an.
Siehe u.a. Leistungsspektrum.
--
Die letzten Tage geriet ich via Fernbedienung zufällig in einen längeren
Auftritt von H.M. in n-tv; dabei ist bei mir vor allem die penetrant
mehrfach wiederholte Aussage hängengeblieben, die DB habe die Produktivität
in den letzten 10 Jahren "um 160%" gesteigert. Beweis: weniger Mitarbeiter
bei mehr Umsatz. Die Prozente habe ich nicht nachgerechnet. Irgendwie habe
ich aber das Gefühl, da besteht ein Zusammenhang mit unserem
Fahrdienstleiter.

Fairnesshalber sollte erwähnt werden: die Subunternehmer der Telekom
unterbieten locker noch alles, was die DB an Qualität abliefert.Allerdings
ist deren Tätigkeit auch nicht unmittelbar sicherheitsrelevant; jedenfalls
solange sie nicht die Reiseplanungen von George Bush direkt ans
Hauptquartier von Al-Q. durchschalten.

Gruß
Hüller,,Knut
Folke Brockmann
2003-11-30 19:37:19 UTC
Permalink
Post by K. Hüller
Die letzten Tage geriet ich via Fernbedienung zufällig in einen längeren
Auftritt von H.M. in n-tv; dabei ist bei mir vor allem die penetrant
mehrfach wiederholte Aussage hängengeblieben, die DB habe die
Produktivität
Post by K. Hüller
in den letzten 10 Jahren "um 160%" gesteigert. Beweis: weniger Mitarbeiter
bei mehr Umsatz. Die Prozente habe ich nicht nachgerechnet.
Woanders werden die Promille nachgerechnet... ;-)

Passend kommt die Meldung gerade rein dass Cheffe lieber unerkannt in die
Kneipe gehen möchte:
Berlin (dpa) - Bahn-Chef Hartmut Mehdorn (61) hadert mit den negativen
Folgen seines großen Bekanntheitsgrades. «Man kann nicht mehr unerkannt mit
ein paar Kumpels auf ein Bier in die Kneipe gehen», bedauert er in einem
Interview des Berliner Fernsehsenders XXP.
Trotz zahlreicher Kritik der Bahn-Kunden ist Mehdorn von der Arbeit, die er
als Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn abliefert, überzeugt:
«Ich würde mir ein gutes Zeugnis ausstellen.»

dpa - Meldung vom 30.11.2003 13:43 Uhr
http://portale.web.de/Schlagzeilen/News/?msg_id=4004596
--
Meint freundlich grüßend
Folke aus 44867 WATTENSCHEID
Mein Motto: Lieber 'nen wackligen Kneipentisch als 'ne feste Beziehung!
Klaus Jacoby
2003-12-07 20:17:01 UTC
Permalink
Post by Folke Brockmann
Trotz zahlreicher Kritik der Bahn-Kunden ist Mehdorn von der Arbeit, die er
«Ich würde mir ein gutes Zeugnis ausstellen.»
dpa - Meldung vom 30.11.2003 13:43 Uhr
http://portale.web.de/Schlagzeilen/News/?msg_id=4004596
Dies steht aber in Widerspruch zu den Zeugnissen, die H.M. (His Majesty)
sich selbst in Interviews ausstellt:

Einmal sagte er, mit Waibel könne er nicht verglichen werden, weil in
der Schweiz das Eisenbahnfahren ein Vergnügen ist.

In einem anderen Interview sagt er, daß bei ihm Eisenbahnfahren eine
Tortur ist.

Grüsse,

Klaus
W Krail
2003-12-01 20:57:35 UTC
Permalink
AM Sun, 30 Nov 2003 19:10:38 +0100, "K. Hüller"
Post by K. Hüller
Post by Ralf Gunkel
Post by Alexander James Lovell
Hmm, vielleicht zählt DBArbeit oder DBVermittlung, oder wie auch immer
die
Post by Ralf Gunkel
Post by Alexander James Lovell
jetzt heißen, schon als Privatfirma.
Es gibt auch richtige Private.
http://www.iss-bahndienste.de/start.html eingefallen. Die Bieten von
Montagetrupps bis zum Fdl ettliche Dienstleistungen bundesweit an.
Siehe u.a. Leistungsspektrum.
--
Die letzten Tage geriet ich via Fernbedienung zufällig in einen längeren
Auftritt von H.M. in n-tv; dabei ist bei mir vor allem die penetrant
mehrfach wiederholte Aussage hängengeblieben, die DB habe die Produktivität
in den letzten 10 Jahren "um 160%" gesteigert. Beweis: weniger Mitarbeiter
bei mehr Umsatz. Die Prozente habe ich nicht nachgerechnet. Irgendwie habe
ich aber das Gefühl, da besteht ein Zusammenhang mit unserem
Fahrdienstleiter.
Fairnesshalber sollte erwähnt werden: die Subunternehmer der Telekom
unterbieten locker noch alles, was die DB an Qualität abliefert.Allerdings
ist deren Tätigkeit auch nicht unmittelbar sicherheitsrelevant;
Ein Film über die Zukunft (?) der privatisierten Bahn:

Director Ken Loach marks his return to television with this drama
about the time when British Rail was privatised in 1995. The script
was written by former railway contract worker Rob Dawber, he sadly
died shortly after filming was completed. Loach’s film carries his
customary strong political message, examining the shift from public
services to private enterprise through the lives of the workforce at
the sharp end.

The Navigators follows the fortunes of a group of railway workers
based at a South Yorkshire depot during the privatisation of British
Rail. The film opens with the men being told by their supervisor
Harpic (Sean Glenn), they no longer work for British Rail but East
Midland Infrastructure, and will have to accept new work practises and
contracts. They realise that the changes in their working lives and
re-organisation of the rail network will affect their homes and
families irrevocably. As their understanding of rail privatisation
begins to unravel, their cheerful sense of camaraderie begins to
fragment. Under the new regime, the customer and company profits take
precedence over rail safety and the welfare of the track workers.
While in principle this sounds great, in reality this new arrangement
is implemented chaotically, resulting in an inevitable tragedy. It's a
fairly relentless drama that doesn't hide its opinions under a bushel,
it's effective and maybe even an important chronicle of railway
history.

Aus http://www.britmovie.co.uk/genres/drama/filmography01/026.html


Grüße

Wolfram
Burkhardt Leiverkus
2003-11-30 21:14:17 UTC
Permalink
Post by Ralf Gunkel
Post by Alexander James Lovell
Post by Edmund Lauterbach
Was sind das für "Privatfirmen"? Normale Zeitarbeitsfirmen oder
spezielle Dienstleister?
Hmm, vielleicht zählt DBArbeit oder DBVermittlung, oder wie auch immer die
jetzt heißen, schon als Privatfirma.
Es gibt auch richtige Private.
http://www.iss-bahndienste.de/start.html eingefallen. Die Bieten von
Montagetrupps bis zum Fdl ettliche Dienstleistungen bundesweit an.
Siehe u.a. Leistungsspektrum.
Mitlerweile hat sich das auch bis zu den unteren Rängen rumgesprochen:
die DB AG will verstärkt sog. 70-Tage-Fahrdienstleiter einsetzen, die
sie von Privatfirmen, die Aufgaben für die DB erledigen, anmietet.
Diese MA der Firmen werden in einem Crash-Kurs von 70 Tagen ausgebildet
und danach örtlich eingewiesen.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß so manch guter, angagierter MA dabei
ist, meistens hat man es jedoch mit ääähhhhmmmmm....... tja... zu tun.
Mit den beabsichtigten 7 (?) Fernsteuerzentralen fehlen dann natürlich
im Störungsfall Kräfte vor Ort, die den Ortsbetrieb übernehmen. So ist
es kein Problem: Störung -> Firma anrufen -> MA kommt und übernimmt
Ortsbetrieb. Also wenn das Chaos herrscht, kommt ein MA, der vor ein
paar Jahren ausgebildet ud eingewiesen wurde, zwei mal im Jahr zu einem
Unterricht geht und versucht, im Chaos einen Überblick zu finden....

Ich glaub, ich fahre wieder Auto.

Burkhardt
Armin Muehl
2003-11-30 22:39:48 UTC
Permalink
On Sun, 30 Nov 2003 22:14:17 +0100, Burkhardt Leiverkus
Post by Burkhardt Leiverkus
die DB AG will verstärkt sog. 70-Tage-Fahrdienstleiter einsetzen, die
sie von Privatfirmen, die Aufgaben für die DB erledigen, anmietet.
Diese MA der Firmen werden in einem Crash-Kurs von 70 Tagen ausgebildet
und danach örtlich eingewiesen.
Fehlte ein Smilie oder war das ernsthaft gemeint?

Armin
--
Armin Muehl

http://www.muehlenroda.de (Muehl privat)
http://www.museumsstellwerk.de (Museumsstellwerk Rheine e.V.)
Folke Brockmann
2003-11-30 22:47:28 UTC
Permalink
"Armin Muehl" schrieb
Post by Armin Muehl
On Sun, 30 Nov 2003 22:14:17 +0100, Burkhardt Leiverkus
Post by Burkhardt Leiverkus
die DB AG will verstärkt sog. 70-Tage-Fahrdienstleiter einsetzen, die
sie von Privatfirmen, die Aufgaben für die DB erledigen, anmietet.
Diese MA der Firmen werden in einem Crash-Kurs von 70 Tagen ausgebildet
und danach örtlich eingewiesen.
Fehlte ein Smilie oder war das ernsthaft gemeint?
Vor einem Jahr ging das hier mal sch...hausparolenmäßig rum dass diese
Kräfte auf Kosten der IHK ausgebildet und dann im Einsatz nach
Gehaltsklassse E 6 bezahlt werden sollten!
--
Gruß Folke aus
44867 Wattenscheid
Will Berghoff
2003-12-01 08:17:55 UTC
Permalink
Post by Folke Brockmann
Vor einem Jahr ging das hier mal sch...hausparolenmäßig rum dass diese
Kräfte auf Kosten der IHK ausgebildet und dann im Einsatz nach
Gehaltsklassse E 6 bezahlt werden sollten!
Die IHK übernimmt niemals Ausbildungskosten extener. Allerdings mag es sein,
das IHKen Ausbildungslehrgänge anbieten. Dort kann man ja auch an einem Tag
Wirt lernen.

Gruß
Will
Claus K r i s t e n
2003-12-01 16:58:35 UTC
Permalink
Will Berghoff schrieb:
| Folke Brockmann wrote:
|> Vor einem Jahr ging das hier mal sch...hausparolenmäßig rum dass
|> diese Kräfte auf Kosten der IHK ausgebildet und dann im Einsatz nach
|> Gehaltsklassse E 6 bezahlt werden sollten!
|
| Die IHK übernimmt niemals Ausbildungskosten extener. Allerdings mag
| es sein, das IHKen Ausbildungslehrgänge anbieten. Dort kann man ja
| auch an einem Tag Wirt lernen.

Wer nix wird, wird Wirt!
Und wer nix isch ond au nix ko, goht zur Boscht ond Eisabah!

MfG
Claus
Will Berghoff
2003-12-01 21:03:08 UTC
Permalink
Post by Claus K r i s t e n
Wer nix wird, wird Wirt!
Wer nix wird, wird Betriebswirt.

Gruß
Will (fing an als Hotel-Betriebswirt) ;-)
Reinhard Schumacher
2003-12-01 22:14:16 UTC
Permalink
dAm Mon, 1 Dec 2003 22:03:08 +0100, schrieb "Will Berghoff"
Post by Will Berghoff
Gruß
Will (fing an als Hotel-Betriebswirt) ;-)
Nennt man das nicht Barmixer...? :-))
--
Reinhard

Die Bahnsoftware ist so intelligent, wenn man einen Fahrschein nach Bielefeld löst, fragt sie "warum?"
(Henry Gründler in FreitagNachtNews)
Burkhardt Leiverkus
2003-12-01 08:05:50 UTC
Permalink
Post by Armin Muehl
On Sun, 30 Nov 2003 22:14:17 +0100, Burkhardt Leiverkus
Post by Burkhardt Leiverkus
die DB AG will verstärkt sog. 70-Tage-Fahrdienstleiter einsetzen, die
sie von Privatfirmen, die Aufgaben für die DB erledigen, anmietet.
Diese MA der Firmen werden in einem Crash-Kurs von 70 Tagen ausgebildet
und danach örtlich eingewiesen.
Fehlte ein Smilie oder war das ernsthaft gemeint?
Ich hätte sehr gerne eine ganze Hand voll verteilt, aber es scheint
tatsächlich Ernst zu sein.
Post by Armin Muehl
Armin
Burkhardt
Frank Lakemann
2003-11-30 22:36:19 UTC
Permalink
Post by Burkhardt Leiverkus
Mit den beabsichtigten 7 (?) Fernsteuerzentralen fehlen dann natürlich
im Störungsfall Kräfte vor Ort, die den Ortsbetrieb übernehmen. So ist
es kein Problem: Störung -> Firma anrufen -> MA kommt und übernimmt
Ortsbetrieb. Also wenn das Chaos herrscht, kommt ein MA, der vor ein
paar Jahren ausgebildet ud eingewiesen wurde, zwei mal im Jahr zu einem
Unterricht geht und versucht, im Chaos einen Überblick zu finden....
Da frage ich mich allerdings, was machen diese 70-Tage-Fdl in der Zeit,
wo sie nicht gebraucht werden, schließlich möchten sie von etwas leben?
Außerdem möchten diese Fdl die zu besetzenden Stellwerke (und deren
Stellbereich) doch kennen, sonst hat man eigentlich nur
"Knöpfchendrücker", die nur per "Fernsteuerung" arbeiten können.

Praktisch läuft das doch auf einen Fdl-Bereitschaftsdienst im großen
Stil hinaus, da man ja rund um die Uhr mit entsprechenden Einsätzen
rechnen müßte, für die man das "passende" Personal braucht. Das müßte
letztlich auch entsprechend geplant werden, damit nicht z.B. alle
"Ersatz-Fdl" eines Bereiches gleichzeitig im Urlaub sind. Somit hat
man dann letztlich doch einen festen Personalstamm, der auch bezahlt
werden muß.
Post by Burkhardt Leiverkus
Ich glaub, ich fahre wieder Auto.
Wenn *Du* das sagst, macht mich das dann schon sehr nachdenklich.

Gruß, Frank
Burkhardt Leiverkus
2003-12-01 08:04:07 UTC
Permalink
Post by Frank Lakemann
Post by Burkhardt Leiverkus
Mit den beabsichtigten 7 (?) Fernsteuerzentralen fehlen dann natürlich
im Störungsfall Kräfte vor Ort, die den Ortsbetrieb übernehmen. So ist
es kein Problem: Störung -> Firma anrufen -> MA kommt und übernimmt
Ortsbetrieb. Also wenn das Chaos herrscht, kommt ein MA, der vor ein
paar Jahren ausgebildet ud eingewiesen wurde, zwei mal im Jahr zu einem
Unterricht geht und versucht, im Chaos einen Überblick zu finden....
Da frage ich mich allerdings, was machen diese 70-Tage-Fdl in der Zeit,
wo sie nicht gebraucht werden, schließlich möchten sie von etwas leben?
Außerdem möchten diese Fdl die zu besetzenden Stellwerke (und deren
Stellbereich) doch kennen, sonst hat man eigentlich nur
"Knöpfchendrücker", die nur per "Fernsteuerung" arbeiten können.
In der übrigen Zeit machen sie die Arbeit, für die ihre Firma angemietet
wird: Sicherungsposten, BÜ-Posten, SAKra, Bewachungsaufgaben usw.
Post by Frank Lakemann
Praktisch läuft das doch auf einen Fdl-Bereitschaftsdienst im großen
Stil hinaus, da man ja rund um die Uhr mit entsprechenden Einsätzen
rechnen müßte, für die man das "passende" Personal braucht. Das müßte
letztlich auch entsprechend geplant werden, damit nicht z.B. alle
"Ersatz-Fdl" eines Bereiches gleichzeitig im Urlaub sind. Somit hat
man dann letztlich doch einen festen Personalstamm, der auch bezahlt
werden muß.
Das ist richtig. In der Regel werden sie Bereitschaftsdienst haben und
nur im Störungsfall eingesetzt werden. Wenn diese Kräfte allerdings
auch jetzt schon Dienst als Fdl machen, scheint diese Gegend
personalmäßig schon ziemlich "ausgedünnt" zu sein.
Post by Frank Lakemann
Post by Burkhardt Leiverkus
Ich glaub, ich fahre wieder Auto.
Wenn *Du* das sagst, macht mich das dann schon sehr nachdenklich.
Naja, *noch* ist es nicht so weit. Ich muß es noch einmal betonen: ich
habe bei der Firma, die in unserem Raum die Kräfte stellt (stellen wird)
sehr engagierte Leute kennen gelernt, denen ich ohne weiteres einen
ordnungsgemäßen Dienst zutraue. Auch der in dem Artikel erwähnte MA
schien ja mit seinen Aufgaben -wenn auch nicht mit seiner Krankheit-
problemlos fertig zu werden.

Ich bedauer nur jetzt schon die angemieteten Kräfte, die demnächst z.B.
bei einer Störung in Bremen Hbf den Ortsbetrieb in dem ESTW übernehmen
müssen. Sie werden sich bei verschiedenen Stellen (BZ bis eigenem
Arbeitgeber) sehr unbeliebt machen müssen, um den Betrieb sicher
durchzuführen. Hoffentlich sind sie dann durchsetzungsfreudig.
Post by Frank Lakemann
Gruß, Frank
Gruß Burkhardt
Frank Lakemann
2003-12-01 17:58:40 UTC
Permalink
Post by Burkhardt Leiverkus
In der übrigen Zeit machen sie die Arbeit, für die ihre Firma angemietet
wird: Sicherungsposten, BÜ-Posten, SAKra, Bewachungsaufgaben usw.
Post by Frank Lakemann
Praktisch läuft das doch auf einen Fdl-Bereitschaftsdienst im großen
Stil hinaus, da man ja rund um die Uhr mit entsprechenden Einsätzen
rechnen müßte, für die man das "passende" Personal braucht. Das müßte
letztlich auch entsprechend geplant werden, damit nicht z.B. alle
"Ersatz-Fdl" eines Bereiches gleichzeitig im Urlaub sind. Somit hat
man dann letztlich doch einen festen Personalstamm, der auch bezahlt
werden muß.
Das ist richtig. In der Regel werden sie Bereitschaftsdienst haben und
nur im Störungsfall eingesetzt werden.
Hmm, nach neuerlicher Rechtsprechung ist Bereitschaftsdienst als
Arbeitszeit zu betrachten. Wenn man das in aller Konsequenz auf
diesen Fall anwendet, dürfte so ein Bereitschafts-Fdl ja nicht
noch den ganzen Tag als SiPo, SAKra oder dgl. irgendwo eingesetzt
werden! Im Extremfall steht er sich den Tag über die Beine an einem
BÜ in den Bauch und soll dann bei einer Störung zum Feierabend voll
konzentriert ein Stellwerk besetzen? Das kann's nicht sein.
Post by Burkhardt Leiverkus
Naja, *noch* ist es nicht so weit. Ich muß es noch einmal betonen: ich
habe bei der Firma, die in unserem Raum die Kräfte stellt (stellen wird)
sehr engagierte Leute kennen gelernt, denen ich ohne weiteres einen
ordnungsgemäßen Dienst zutraue.
Ack.

Gruß, Frank
Reinhard Schumacher
2003-12-01 18:25:13 UTC
Permalink
Am Mon, 01 Dec 2003 18:58:40 +0100, schrieb Frank Lakemann
Post by Frank Lakemann
Im Extremfall steht er sich den Tag über die Beine an einem
BÜ in den Bauch und soll dann bei einer Störung zum Feierabend voll
konzentriert ein Stellwerk besetzen? Das kann's nicht sein.
Wie "voll" konzentriert er sein kann, steht ja wohl im Betreff...
--
Reinhard

Die Bahnsoftware ist so intelligent, wenn man einen Fahrschein nach Bielefeld löst, fragt sie "warum?"
(Henry Gründler in FreitagNachtNews)
Ralf Gunkel
2003-12-01 22:45:00 UTC
Permalink
Post by Frank Lakemann
Post by Burkhardt Leiverkus
Das ist richtig. In der Regel werden sie Bereitschaftsdienst haben und
nur im Störungsfall eingesetzt werden.
Hmm, nach neuerlicher Rechtsprechung ist Bereitschaftsdienst als
Arbeitszeit zu betrachten. Wenn man das in aller Konsequenz auf
diesen Fall anwendet, dürfte so ein Bereitschafts-Fdl ja nicht
noch den ganzen Tag als SiPo, SAKra oder dgl. irgendwo eingesetzt
werden! Im Extremfall steht er sich den Tag über die Beine an einem
BÜ in den Bauch und soll dann bei einer Störung zum Feierabend voll
konzentriert ein Stellwerk besetzen? Das kann's nicht sein.
Es gin in dem Urteil um Präsenzbereitschaften wie es sie bei Ärzten,
Feuerweh und Polizei gibt. Die berühmten 24h Schichten.

BEreitschaftsdienste wie ich sie mache. Tagsüber 8h im Einsatz und dann von
Dienstende bis Dienstbeginn Entstörungsbereitschaft wird davon nicht
berührt.
Aber wie lange man nach einem 8h Tag noch eingesetzt werden darf regelt a
eindeutig des ArbZG. Max. ohne normale Ruhezeit dazwischen 10h. Im
Aussnahmefall 12h.
Daher ist es gerne gesehen wenn man während der Bereitschaft sich nach 6h
absetzt. Die Anlage garantiert einem meist dass man am Ende der Woche
(Do/Do) keine Minusstunden hat ;-)
Fdl und die Anlage sind halt nicht weigenug Störungsredundant ;-))))
--
Gruß Ralf

-Scumandà da traversar ils binaris-
Hans-Joachim Zierke
2003-12-05 13:21:16 UTC
Permalink
Post by Ralf Gunkel
Daher ist es gerne gesehen wenn man während der Bereitschaft sich nach 6h
absetzt. Die Anlage garantiert einem meist dass man am Ende der Woche
(Do/Do) keine Minusstunden hat ;-)
Beim Breimeier lese ich aktuell: 100 bis 150 Signal- und Weichenstörungen
pro Tag.

Saaach mal, was macht Ihr denn mit dem Zeug? Aktive
Arbeitsplatzsicherung?



<duck and cover>
Hans-Joachim
Torsten Schneider
2003-12-05 16:48:16 UTC
Permalink
Post by Hans-Joachim Zierke
Beim Breimeier lese ich aktuell: 100 bis 150 Signal- und Weichenstörungen
pro Tag.
Was wird denn da gezählt? Auch beispielsweise Signalstörungen infolge
Bauarbeiten, sodass auf Zs1 gefahren werden muss?


Grüße, Torsten
Ralf Gunkel
2003-12-06 14:50:15 UTC
Permalink
Post by Hans-Joachim Zierke
Post by Ralf Gunkel
Daher ist es gerne gesehen wenn man während der Bereitschaft sich nach 6h
absetzt. Die Anlage garantiert einem meist dass man am Ende der Woche
(Do/Do) keine Minusstunden hat ;-)
Beim Breimeier lese ich aktuell: 100 bis 150 Signal- und Weichenstörungen
pro Tag.
Wer ist Breimeier und meint der die Zahl bundesweit oder niederlassungsweit?

Bei Bundesweit würden das wohl nur die richtigen "Knaller" sein.
Post by Hans-Joachim Zierke
Saaach mal, was macht Ihr denn mit dem Zeug? Aktive
Arbeitsplatzsicherung?
Wohl kaum. Da bei der Münzerberechnung die Störungen einen untergeordneten wert haben kann einem eine nervige Anlage die normale Arbeitsausführung sonst erhblich durcheinanderrütteln.
Post by Hans-Joachim Zierke
<duck and cover>
*dreschdrauf* ;-)
--
Gruß Ralf

-Scumandà da traversar ils binaris-
Reinhard Greulich
2003-12-06 21:47:29 UTC
Permalink
On Sat, 6 Dec 2003 15:50:15 +0100, "Ralf Gunkel"
Post by Ralf Gunkel
Wer ist Breimeier
Prof. Dr. Ing, Lehrstuhl für Verkehrswesen an der Uni Hannover. War
früher mal als Ministerialdirigent bei der Bahn mit der Planung der
Schnellverkehrsstrecken beschäftigt.
Post by Ralf Gunkel
und meint der die Zahl bundesweit oder niederlassungsweit?
Aktuelle ERI (12/2003), Seite 564f. - Signal- und Weichenstörungen
netzweit, aber nur solche, die potenziell verspätungsrelevant sind. Er
schreibt da übrigens einen RB (Bremen-Bad Bevensen), der absolute
debx-Qualität hat ;-).

Gruß - Reinhard.
--
~=@=~ 70086 (52°22,726'N - 009°48,775'E)
Mailadresse im Header ist gültig.
Martin Schwarzwälder
2003-12-06 13:41:51 UTC
Permalink
Am Mon, 01 Dec 2003 18:58:40 +0100 hat Frank Lakemann
Post by Frank Lakemann
Hmm, nach neuerlicher Rechtsprechung ist Bereitschaftsdienst als
Arbeitszeit zu betrachten. Wenn man das in aller Konsequenz auf
diesen Fall anwendet, dürfte so ein Bereitschafts-Fdl ja nicht
noch den ganzen Tag als SiPo, SAKra oder dgl. irgendwo eingesetzt
werden!
Dies bezieht sich nur auf Bereitschaftsdienste, bei denen sich der
Diensthabende an einem vom Arbeitgeber bestimmten Ort aufhalten muß.
Rufbereitschaften, z. B. von zu Hause aus, bei denen der Diensthabende ein
Handy o. ä. dabei hat und nach Alarmierung innerhalb von 20-30 min am
Arbeitsplatz sein muß, sind ausdrücklich nicht betroffen.

Martin
Frank Lakemann
2003-12-07 00:39:36 UTC
Permalink
Post by Martin Schwarzwälder
Dies bezieht sich nur auf Bereitschaftsdienste, bei denen sich der
Diensthabende an einem vom Arbeitgeber bestimmten Ort aufhalten muß.
Rufbereitschaften, z. B. von zu Hause aus, bei denen der Diensthabende
ein Handy o. ä. dabei hat und nach Alarmierung innerhalb von 20-30 min
am Arbeitsplatz sein muß, sind ausdrücklich nicht betroffen.
Wobei man damit auch leicht mal auf 15-20 oder gar mehr Stunden
Arbeitszeit nahezu am Stück kommen kann (aus eigener Erfahrung).
Ob dies bei derartig verantwortungsvollen Tätigkeiten wie Fdl
dann zu vertreten ist?

Gruß, Frank
Tim Landscheidt
2003-12-07 10:01:19 UTC
Permalink
Post by Frank Lakemann
Post by Martin Schwarzwälder
Dies bezieht sich nur auf Bereitschaftsdienste, bei denen sich der
Diensthabende an einem vom Arbeitgeber bestimmten Ort aufhalten muß.
Rufbereitschaften, z. B. von zu Hause aus, bei denen der Diensthabende
ein Handy o. ä. dabei hat und nach Alarmierung innerhalb von 20-30 min
am Arbeitsplatz sein muß, sind ausdrücklich nicht betroffen.
Wobei man damit auch leicht mal auf 15-20 oder gar mehr Stunden
Arbeitszeit nahezu am Stück kommen kann (aus eigener Erfahrung).
Ob dies bei derartig verantwortungsvollen Tätigkeiten wie Fdl
dann zu vertreten ist?
Warum nicht? Wenn er zu müde wird, kann er ja einfach seine
Schicht beenden. Das sollte - in Unterschied zu beispiels-
weise Piloten - bei Fahrdienstleitern problemlos möglich
sein.

Tim
tobias b koehler
2003-12-07 13:00:45 UTC
Permalink
Post by Tim Landscheidt
Warum nicht? Wenn er zu müde wird, kann er ja einfach seine
Schicht beenden. Das sollte - in Unterschied zu beispiels-
weise Piloten - bei Fahrdienstleitern problemlos möglich
sein.
Und der pilot hat immer einen, der ihn ablösen kann - einmann-
betrieb ist im verkehrsflugbereich glücklicherweise noch nicht
die regel.
--
tobias benjamin köhler ____________________________ ***@uncia.de
_________ ______________ ______________ ______________ __>_____
========H|H============H|H============H|H============H|=H=====`)
------oo-^-oo--------oo-^-oo--------oo-^-oo--------oo-^o-o--o-o=
Ralf Gunkel
2003-12-07 12:46:09 UTC
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Post by Frank Lakemann
Post by Martin Schwarzwälder
Dies bezieht sich nur auf Bereitschaftsdienste, bei denen sich der
Diensthabende an einem vom Arbeitgeber bestimmten Ort aufhalten muß.
Rufbereitschaften, z. B. von zu Hause aus, bei denen der Diensthabende
ein Handy o. ä. dabei hat und nach Alarmierung innerhalb von 20-30 min
am Arbeitsplatz sein muß, sind ausdrücklich nicht betroffen.
Wobei man damit auch leicht mal auf 15-20 oder gar mehr Stunden
Arbeitszeit nahezu am Stück kommen kann (aus eigener Erfahrung).
Ob dies bei derartig verantwortungsvollen Tätigkeiten wie Fdl
dann zu vertreten ist?
Nein kannst du nicht kommen.
Liegt zwischen den Einsätzen keine Ruhezeit >8h (? evtl 9h) dann musst du die rbeits und die EInsatzzeiten addieren. Arbeitet man 8h und bekommt einen Einsatz so ist nach 10h, also 2h Einstz, Schicht im Schacht.
Aktion hatte ich gerade am Mi/Do da die Bereitschaft + Unterstützenden Kollege iher Stunden voll hatten und man nun händeringend um 0:30 jemanden suchte.
Nunja, so brauchte ich mir wenigstens keine Gedanken machen dass ich meinen Zug um 6:31 ab FD nach TS verschlafe...
--
Gruß Ralf

-Scumandà da traversar ils binaris-
Frank Lakemann
2003-12-07 17:11:03 UTC
Permalink
Ralf Gunkel schrieb:

[Ich habe Deinen Text wegen der überlangen Zeilen mal grob neu formatiert.]
Post by Ralf Gunkel
Post by Frank Lakemann
Wobei man damit auch leicht mal auf 15-20 oder gar mehr Stunden
Arbeitszeit nahezu am Stück kommen kann (aus eigener Erfahrung).
Ob dies bei derartig verantwortungsvollen Tätigkeiten wie Fdl
dann zu vertreten ist?
Nein kannst du nicht kommen.
Theoretisch.
Post by Ralf Gunkel
Liegt zwischen den Einsätzen keine Ruhezeit >8h (? evtl 9h) dann
musst du die rbeits und die EInsatzzeiten addieren. Arbeitet man
8h und bekommt einen Einsatz so ist nach 10h, also 2h Einstz,
Schicht im Schacht.
D.h. dann also noch einen zusätzlichen Bereitschafts-Fdl holen zu
müssen (wenn es den denn gibt) oder gnadenlos die Löffel fallen lassen
und den Betrieb einstellen. Wird das praktisch wirklich so umgesetzt?
Post by Ralf Gunkel
Aktion hatte ich gerade am Mi/Do da die Bereitschaft + Unterstützenden
Kollege iher Stunden voll hatten und man nun händeringend um 0:30
jemanden suchte.
Ich hatte schon Aktionen, da waren 11 Stunden Arbeitszeit rum, bin
heimgefahren und beim Essen klingelt das Telefon wieder. Dann zurück
und noch 6 Stunden irgendeinen Fehler gesucht. Letztlich haben wir
dann weit nach Mitternacht entschieden, einen eingeschränkten
Betrieb bis zum nächsten Morgen zu gewährleisten und vorerst
abzubrechen. Dann wieder heim, 4 Stunden "schlafen" (weil grübeln
tut man ja doch) und auf zum nächsten Arbeitstag mit vollem Programm.

Wenn man solche Einsätze streng nach ArbZG behandeln wollte, bräuchte
man eine *deutlich* umfassendere Planung des Bereitschaftsdienstes
(z.B. durch Begrenzung der regulären Arbeitszeit für die Diensthabenden)
oder einfach mehr Leute...

Andererseits ist natürlich die berechtigte Frage, was der Staatsanwalt
sagt, wenn während solcher Überziehung dann doch mal was passiert. Ich
bin kein Freund davon nach Uhrzeit "den Hammer fallen zu lassen", wenn
eine größere Störung noch nicht behoben ist, nur muß man sich im
konkreten Fall sicher fragen, was man verantworten kann.

Was die Belastung des Bereitschafts-Fdl angeht - @Sven:
Bei einem Einsatz unter Störungsbedingungen ist an "normalen" Betrieb
meist nicht zu denken. Hinzu kommt, daß die 70-Tage-Fdl auch eine
gewissen "Anlaufzeit" bräuchten, um sich auf dem zu besetzenden
Stellwerk zurecht zu finden. Das geht sicherlich auch nicht von
jetzt auf gleich, so sehr sie sich auch bemühen mögen. Das stelle
ich mir nicht einfach vor.

Gruß, Frank
Ralf Gunkel
2003-12-07 18:38:41 UTC
Permalink
Post by Frank Lakemann
[Ich habe Deinen Text wegen der überlangen Zeilen mal grob neu formatiert.]
Merci.
Post by Frank Lakemann
Post by Ralf Gunkel
Post by Frank Lakemann
Wobei man damit auch leicht mal auf 15-20 oder gar mehr Stunden
Arbeitszeit nahezu am Stück kommen kann (aus eigener Erfahrung).
Ob dies bei derartig verantwortungsvollen Tätigkeiten wie Fdl
dann zu vertreten ist?
Nein kannst du nicht kommen.
Theoretisch.
Man sollte ;-)
Post by Frank Lakemann
Post by Ralf Gunkel
Liegt zwischen den Einsätzen keine Ruhezeit >8h (? evtl 9h) dann
musst du die rbeits und die EInsatzzeiten addieren. Arbeitet man
8h und bekommt einen Einsatz so ist nach 10h, also 2h Einstz,
Schicht im Schacht.
D.h. dann also noch einen zusätzlichen Bereitschafts-Fdl holen zu
müssen (wenn es den denn gibt) oder gnadenlos die Löffel fallen lassen
und den Betrieb einstellen. Wird das praktisch wirklich so umgesetzt?
Im Punkt Fdl. ist mir das nicht bekannt da auch derzeit nicht akut.
Es findet sich meist jemand der gerade in "R" ist und die Auflagen erfüllt.
Warum wohl bei vielen Fdl erst der Anrufbeantworter dran geht? ;-)
Im Entstörungsdienst soll und wird dies mitlerweile konsequenter durchgesetzt. Siehe Aktion Mi/Do.
Post by Frank Lakemann
Post by Ralf Gunkel
Aktion hatte ich gerade am Mi/Do da die Bereitschaft + Unterstützenden
Kollege iher Stunden voll hatten und man nun händeringend um 0:30
jemanden suchte.
Ich hatte schon Aktionen, da waren 11 Stunden Arbeitszeit rum, bin
heimgefahren und beim Essen klingelt das Telefon wieder. Dann zurück
und noch 6 Stunden irgendeinen Fehler gesucht. ...
Das kenne ich. Jahreswechsel 96/97 mit -20°C war auch so eine chaotische Woche Bereitschaft.
Post by Frank Lakemann
Wenn man solche Einsätze streng nach ArbZG behandeln wollte, bräuchte
man eine *deutlich* umfassendere Planung des Bereitschaftsdienstes
(z.B. durch Begrenzung der regulären Arbeitszeit für die Diensthabenden)
oder einfach mehr Leute...
Was heisst hier "Wenn man...".
Diese Frage stellt sich nicht. Nach spätestens 12h ist schicht im Schacht.
Die 12h sind schon mit Hintertür im ArbZG herleitbar.
Wenn du aber >12h machst und es passiert dir was wirst du auch kaum Hoffnung haben dass dir die Berufsgenossenschaft etc. was zahlt!
Die Heimfahrt nach 12h ist noch abgedeckt.
So zumindest mein Wissenstand, wobei ich derzeit keine konkreten Fundstelen dafür habe.
Um die Entstörfähigkeit zu verlängern und, bei ruhiger Beritschaft das JAZ-Konto zu schonen, ist es von der Fürhrung gerne gesehen/gewollt wenn man regulär nur 6h während der Bereitschaft Mo-Fr arbeitet.
Nicht gut für die regulären Aufträge da diese 8h verlangen. Aber die Manager müssen es ja wissen. Mir ist die 6h "Altersteilzeit" *lol* auch recht.
Post by Frank Lakemann
Andererseits ist natürlich die berechtigte Frage, was der Staatsanwalt
sagt, wenn während solcher Überziehung dann doch mal was passiert. Ich
bin kein Freund davon nach Uhrzeit "den Hammer fallen zu lassen", wenn
eine größere Störung noch nicht behoben ist, nur muß man sich im
konkreten Fall sicher fragen, was man verantworten kann.
Jepp, das ist das Problem. Wer geht schon gerne "Unentstört" nach Hause und wirft dafür einen anderen Kollegen aus dem Bett.
Aber dafür ist ja mittlerweile die Dispostelle da. Diese "soll" die Einsatzzeit überwachen und ggf. für Ersatz sorgen. Wobei meist der Impuls dafür vom Entstörer ausgeht.
--
Gruß Ralf

-Scumandà da traversar ils binaris-
Martin Schwarzwälder
2003-12-08 17:59:24 UTC
Permalink
Post by Ralf Gunkel
Die 12h sind schon mit Hintertür im ArbZG herleitbar.
Wenn du aber >12h machst und es passiert dir was wirst du auch kaum
Hoffnung haben dass dir die Berufsgenossenschaft etc. was zahlt!
Die Heimfahrt nach 12h ist noch abgedeckt.
So zumindest mein Wissenstand, wobei ich derzeit keine konkreten Fundstelen dafür habe.
Ist auch unrichtig. Der AG bekommt Ärger, die BG leistet aber immer, selbst
bei grober Mißachtung der Arbeitsschutzauflagen durch den AN. Ob der AG
dann evtl. in Regress genommen wird, kann ich allerdings nicht sagen.

Martin
Martin Bienwald
2003-12-08 11:47:35 UTC
Permalink
Post by Frank Lakemann
Ich hatte schon Aktionen, da waren 11 Stunden Arbeitszeit rum, bin
heimgefahren und beim Essen klingelt das Telefon wieder. Dann zurück
und noch 6 Stunden irgendeinen Fehler gesucht. Letztlich haben wir
dann weit nach Mitternacht entschieden, einen eingeschränkten
Betrieb bis zum nächsten Morgen zu gewährleisten und vorerst
abzubrechen. Dann wieder heim, 4 Stunden "schlafen" (weil grübeln
tut man ja doch) und auf zum nächsten Arbeitstag mit vollem Programm.
Wenn man solche Einsätze streng nach ArbZG behandeln wollte, bräuchte
^^^^^^
Post by Frank Lakemann
man eine *deutlich* umfassendere Planung des Bereitschaftsdienstes
(z.B. durch Begrenzung der regulären Arbeitszeit für die Diensthabenden)
oder einfach mehr Leute...
"Streng"? 17 Stunden Arbeit und nach 5 oder 6 Stunden wieder weitermachen
sind nicht nur bei strenger Auslegung des ArbZG unzulässig.

Ja, man bräuchte mehr Leute, und Unternehmen, die auf diese Weise Personal
sparen, kann ich überhaupt nicht leiden.
Post by Frank Lakemann
Andererseits ist natürlich die berechtigte Frage, was der Staatsanwalt
sagt, wenn während solcher Überziehung dann doch mal was passiert.
Es wäre beispielsweise auch die Frage, was die Unfallversicherung sagt,
wenn *dir* bei oder nach einer solchen Schicht was passiert.
Post by Frank Lakemann
Ich
bin kein Freund davon nach Uhrzeit "den Hammer fallen zu lassen", wenn
eine größere Störung noch nicht behoben ist, nur muß man sich im
konkreten Fall sicher fragen, was man verantworten kann.
Es liegen Welten zwischen "nach Uhrzeit den Hammer fallen lassen" und
regelmäßig die doppelte Zeit arbeiten, weil die Firma auf dem Rücken
der Mitarbeiter spart.

... Martin
Sven Herzfeld
2003-12-07 13:36:00 UTC
Permalink
Post by Frank Lakemann
Wobei man damit auch leicht mal auf 15-20 oder gar mehr Stunden
Arbeitszeit nahezu am Stück kommen kann (aus eigener Erfahrung).
Ob dies bei derartig verantwortungsvollen Tätigkeiten wie Fdl
dann zu vertreten ist?
Ich halte den Beruf eines Fahrdienstleiters für im Regelfall nicht so
anspruchsvoll wie den eines Kraftfahrers oder Arztes, wo diese Zeiten
gelegentlich auch auftreten.

Wobei man anmerken muss, dass auch Unterforderung zu Unaufmerksamkeit
und damit Fehlern führt. Problematisch wird das beim Fdl, wenn er
nicht nur Fahrstraßen einstellt, sondern KF-Bedienungen durchführt.

Sven
Burkhardt Leiverkus
2003-12-08 21:50:31 UTC
Permalink
Post by Sven Herzfeld
Post by Frank Lakemann
Wobei man damit auch leicht mal auf 15-20 oder gar mehr Stunden
Arbeitszeit nahezu am Stück kommen kann (aus eigener Erfahrung).
Ob dies bei derartig verantwortungsvollen Tätigkeiten wie Fdl
dann zu vertreten ist?
Ich halte den Beruf eines Fahrdienstleiters für im Regelfall nicht so
anspruchsvoll wie den eines Kraftfahrers oder Arztes, wo diese Zeiten
gelegentlich auch auftreten.
Naja, wie man es nimmt. Mir -als Fdl- ist es ohne weiteres möglich, mit
zwei Fingern und ohne mich körperlich anzustrengen mehr Menschen zu
töten oder zu verletzen, als ein Arzt oder ein Kraftfahrer. Vom
Sachschaden mal ganz zu schweigen.
Post by Sven Herzfeld
Wobei man anmerken muss, dass auch Unterforderung zu Unaufmerksamkeit
und damit Fehlern führt. Problematisch wird das beim Fdl, wenn er
nicht nur Fahrstraßen einstellt, sondern KF-Bedienungen durchführt.
Kann ich zustimmen. Behaupte sogar, daß eine *Unter*forderung kritischer
ist als ein "normaler" Dienst.
Post by Sven Herzfeld
Sven
Burkhardt
Dominik Vinbruck
2003-12-09 11:10:06 UTC
Permalink
Post by Burkhardt Leiverkus
Naja, wie man es nimmt. Mir -als Fdl- ist es ohne weiteres möglich, mit
zwei Fingern und ohne mich körperlich anzustrengen mehr Menschen zu
töten oder zu verletzen, als ein Arzt oder ein Kraftfahrer.
Ich dachte, da würden dich technische Sperren von abhalten
(zumindest in deinem Einsatzgebiet).

Viele Grüße
Dominik
--
Brückstraßenviertel Dortmund | mailto:***@uni-dortmund.de
Burkhardt Leiverkus
2003-12-09 12:43:28 UTC
Permalink
Post by Dominik Vinbruck
Post by Burkhardt Leiverkus
Naja, wie man es nimmt. Mir -als Fdl- ist es ohne weiteres möglich, mit
zwei Fingern und ohne mich körperlich anzustrengen mehr Menschen zu
töten oder zu verletzen, als ein Arzt oder ein Kraftfahrer.
Ich dachte, da würden dich technische Sperren von abhalten
(zumindest in deinem Einsatzgebiet).
Viele Grüße
Dominik
Es gibt da so Tasten, die ohne weiteres eine Zugfahrt zulassen. Nennen
wir sie mal "ErsGT". In bestimmten Kombinationen lassen sie Zugfahrten
zu, bei denen nur in den Weichenstr. eine HG von 40 Km/h gefahren wird,
während auf der Strecke "aufgedreht" wird. Kommt noch
- der Fehler eines (oder mehrerer) Fdl
- eine Signalstörung
- totale Schusseligkeit
- Ignorierung aller Vorschriften
- unübersichtliche Strecke
dazu, knallt es. Erbarmungslos.

Burkhardt
Ulf Kutzner
2003-12-09 10:53:38 UTC
Permalink
Post by Burkhardt Leiverkus
Post by Sven Herzfeld
Ich halte den Beruf eines Fahrdienstleiters für im Regelfall nicht so
anspruchsvoll wie den eines Kraftfahrers oder Arztes, wo diese Zeiten
gelegentlich auch auftreten.
Naja, wie man es nimmt. Mir -als Fdl- ist es ohne weiteres möglich, mit
zwei Fingern und ohne mich körperlich anzustrengen mehr Menschen zu
töten oder zu verletzen, als ein Arzt oder ein Kraftfahrer. Vom
Sachschaden mal ganz zu schweigen.
Andererseits hast Du ein Regelwerk, das Du hoffentlich in Zweifelsfällen
auch konsultieren kannst, bevor Du eine Entscheidung triffst, die Dir
nicht ohnehin klar ist.

Wenn der Arzt das tut, kann das mehr als Verspätung ergeben.

Du kannst auch kein Lenkrad verreißen oder Dich bei der Geschwindigkeit
eines erkannten Gegenverkehrs verschätzen. Die Anforderungen sind
schlicht unterschiedlich.

Auch wenn es den Berufswunsch vieler nicht trifft: Wie möchtest Du
Granatwerferbediener bezahlen?

Gruß, ULF
Lennart Blume
2003-12-10 21:10:09 UTC
Permalink
Post by Ulf Kutzner
Auch wenn es den Berufswunsch vieler nicht trifft: Wie möchtest Du
Granatwerferbediener bezahlen?
Gar nicht. Weil ich hoffe, daß man solche Gerätschaften nicht braucht.

Gruß
Lennart
Ralf Gunkel
2003-12-10 21:24:02 UTC
Permalink
Post by Ulf Kutzner
Post by Burkhardt Leiverkus
Naja, wie man es nimmt. Mir -als Fdl- ist es ohne weiteres möglich, mit
zwei Fingern und ohne mich körperlich anzustrengen mehr Menschen zu
töten oder zu verletzen, als ein Arzt oder ein Kraftfahrer. Vom
Sachschaden mal ganz zu schweigen.
Andererseits hast Du ein Regelwerk, das Du hoffentlich in Zweifelsfällen
auch konsultieren kannst, bevor Du eine Entscheidung triffst, die Dir
nicht ohnehin klar ist.
Wenn der Arzt das tut, kann das mehr als Verspätung ergeben.
Bei Arzt ist es ein "Kunsfeher" und er käme (meist) ungeschoren davon.
Beim Fdl ist die Wahrscheinlickeit zu "grob Fahrlässig" zu kommen höher.
Post by Ulf Kutzner
Auch wenn es den Berufswunsch vieler nicht trifft: Wie möchtest Du
Granatwerferbediener bezahlen?
Für Pazifisten, Bedienmanschaft eines AKW...
--
Gruß Ralf

-Scumandà da traversar ils binaris-
Reinhard Greulich
2003-12-10 21:45:02 UTC
Permalink
On Wed, 10 Dec 2003 22:24:02 +0100, "Ralf Gunkel"
Post by Ralf Gunkel
Post by Ulf Kutzner
Auch wenn es den Berufswunsch vieler nicht trifft: Wie möchtest Du
Granatwerferbediener bezahlen?
Für Pazifisten, Bedienmanschaft eines AKW...
Bei der Rhätischen Bahn gehört die Bedienung solcher Gerätschaften
zeitweise durchaus zu den normalen dienstlichen Aufgaben des
Bahnpersonals.

Gruß - Reinhard.
--
~=@=~ 70086 (52°22,726'N - 009°48,775'E)
Mailadresse im Header ist gültig.
Ralf Gunkel
2003-12-10 22:27:40 UTC
Permalink
Post by Reinhard Greulich
On Wed, 10 Dec 2003 22:24:02 +0100, "Ralf Gunkel"
Post by Ralf Gunkel
Post by Ulf Kutzner
Auch wenn es den Berufswunsch vieler nicht trifft: Wie möchtest Du
Granatwerferbediener bezahlen?
Für Pazifisten, Bedienmanschaft eines AKW...
Bei der Rhätischen Bahn gehört die Bedienung solcher Gerätschaften
zeitweise durchaus zu den normalen dienstlichen Aufgaben des
Bahnpersonals.
Dito BLS und andere "Bergbahnen".
Mal ganz abgesehn von den vielen Feldgrauen die meine Herbsturlaub begleiteten.

Ich denke aber dass es sehr selten vorkommt dass Burkhart in Soest ein Schneebrett zur Lawinenvorbeugung wegsprengen muss :-))))
--
Gruß Ralf

-Scumandà da traversar ils binaris-
Reinhard Greulich
2003-12-11 21:54:53 UTC
Permalink
On Wed, 10 Dec 2003 23:27:40 +0100, "Ralf Gunkel"
Post by Ralf Gunkel
Ich denke aber dass es sehr selten vorkommt dass Burkhart in Soest ein Schneebrett zur Lawinenvorbeugung wegsprengen muss :-))))
Vielleicht auf dem Stellwerksdach. Aber dafür könnte das etwas zu
heftig sein. :-))

Gruß - Reinhard.
--
~=@=~ 70086 (52°22,726'N - 009°48,775'E)
Mailadresse im Header ist gültig.
Burkhardt Leiverkus
2003-12-13 12:21:33 UTC
Permalink
Post by Ralf Gunkel
Post by Reinhard Greulich
On Wed, 10 Dec 2003 22:24:02 +0100, "Ralf Gunkel"
[...]
Post by Ralf Gunkel
Dito BLS und andere "Bergbahnen".
Mal ganz abgesehn von den vielen Feldgrauen die meine Herbsturlaub begleiteten.
Ich denke aber dass es sehr selten vorkommt dass Burkhart in Soest ein Schneebrett zur Lawinenvorbeugung wegsprengen muss :-))))
Schneebretter kommen in unserer Gegend nicht so oft vor. Eher Bretter
vor dem Kopf bei bestimmten Mitgliedern der menschlichen Gemeinschaft.
Bei manchen sogar in Teak.
Aber dafür einen Granatwerfer einzusetzen wäre stark übertrieben. Da
reicht eine Ladung Schwarzpulver.

Gruß Burkhardt
Reinhard Schumacher
2003-12-10 22:25:27 UTC
Permalink
On Wed, 10 Dec 2003 22:45:02 +0100, Reinhard Greulich
Post by Reinhard Greulich
On Wed, 10 Dec 2003 22:24:02 +0100, "Ralf Gunkel"
Post by Ralf Gunkel
Post by Ulf Kutzner
Auch wenn es den Berufswunsch vieler nicht trifft: Wie möchtest Du
Granatwerferbediener bezahlen?
Für Pazifisten, Bedienmanschaft eines AKW...
Bei der Rhätischen Bahn gehört die Bedienung solcher Gerätschaften
zeitweise durchaus zu den normalen dienstlichen Aufgaben des
Bahnpersonals.
Zum kontrollierten Abschuß von potentiellen Lawinen?

Reinhard
Reinhard Greulich
2003-12-11 21:53:55 UTC
Permalink
On Wed, 10 Dec 2003 23:25:27 +0100, Reinhard Schumacher
Post by Reinhard Schumacher
Zum kontrollierten Abschuß von potentiellen Lawinen?
Ja, genau. Gehört irgendwie zum Schneeräumdienst, in irgendeinem Video
der RhB ist das dokumentiert. Früher haben sie wohl Dynamitstangen mit
brennender Lunte per Weitwurf platziert, es gab auch festinstallierte
Seilbahnen, mit denen man die Ladung an Ort und Stelle bringen konnte.
Heute nimmt man da Minenwerfer, wie sie das Militär auch hat. Das
dürfte auch für die Bedienmannschaft auf die Dauer gesünder sein.

Gruß - Reinhard.
--
~=@=~ 70086 (52°22,726'N - 009°48,775'E)
Mailadresse im Header ist gültig.
Ulrich Günzel
2003-12-10 22:50:33 UTC
Permalink
Post by Reinhard Greulich
On Wed, 10 Dec 2003 22:24:02 +0100, "Ralf Gunkel"
Post by Ralf Gunkel
Post by Ulf Kutzner
Auch wenn es den Berufswunsch vieler nicht trifft: Wie möchtest Du
Granatwerferbediener bezahlen?
Für Pazifisten, Bedienmanschaft eines AKW...
Bei der Rhätischen Bahn gehört die Bedienung solcher Gerätschaften
zeitweise durchaus zu den normalen dienstlichen Aufgaben des
Bahnpersonals.
Daß das Bahnpersonal jetzt schon die E-Werke selbst bedienen
muß - scheinen wirklich harte Zeiten zu sein :-)

SCNR,
Ulrich
Post by Reinhard Greulich
Gruß - Reinhard.
Ulf Kutzner
2003-12-11 20:57:21 UTC
Permalink
Post by Ralf Gunkel
Post by Ulf Kutzner
Post by Burkhardt Leiverkus
zwei Fingern und ohne mich körperlich anzustrengen mehr Menschen zu
töten oder zu verletzen, als ein Arzt oder ein Kraftfahrer. Vom
Sachschaden mal ganz zu schweigen.
Andererseits hast Du ein Regelwerk, das Du hoffentlich in Zweifelsfällen
auch konsultieren kannst, bevor Du eine Entscheidung triffst, die Dir
nicht ohnehin klar ist.
Wenn der Arzt das tut, kann das mehr als Verspätung ergeben.
Bei Arzt ist es ein "Kunsfeher" und er käme (meist) ungeschoren davon.
Bei Kunstfehler kaum.

Gruß, ULF
Sven Herzfeld
2003-12-16 17:00:00 UTC
Permalink
Post by Burkhardt Leiverkus
Naja, wie man es nimmt. Mir -als Fdl- ist es ohne weiteres möglich, mit
zwei Fingern und ohne mich körperlich anzustrengen mehr Menschen zu
töten oder zu verletzen, als ein Arzt oder ein Kraftfahrer. Vom
Sachschaden mal ganz zu schweigen.
Mit Vorsatz, bei Störungen oder einfach fahrlässig im Regelbetrieb?

Sven
Armin Muehl
2003-12-16 20:39:18 UTC
Permalink
Post by Sven Herzfeld
Post by Burkhardt Leiverkus
Naja, wie man es nimmt. Mir -als Fdl- ist es ohne weiteres möglich, mit
zwei Fingern und ohne mich körperlich anzustrengen mehr Menschen zu
töten oder zu verletzen, als ein Arzt oder ein Kraftfahrer. Vom
Sachschaden mal ganz zu schweigen.
Mit Vorsatz, bei Störungen oder einfach fahrlässig im Regelbetrieb?
Alle drei Faelle, wobei letzteres bei Burkhard aufgrund der
Stellwerksbauform schon kompliziert wird.

Armin
--
Armin Muehl

http://www.muehlenroda.de (Muehl privat)
http://www.museumsstellwerk.de (Museumsstellwerk Rheine e.V.)
Burkhardt Leiverkus
2003-12-17 04:00:29 UTC
Permalink
Post by Armin Muehl
Post by Sven Herzfeld
Post by Burkhardt Leiverkus
Naja, wie man es nimmt. Mir -als Fdl- ist es ohne weiteres möglich, mit
zwei Fingern und ohne mich körperlich anzustrengen mehr Menschen zu
töten oder zu verletzen, als ein Arzt oder ein Kraftfahrer. Vom
Sachschaden mal ganz zu schweigen.
Mit Vorsatz, bei Störungen oder einfach fahrlässig im Regelbetrieb?
Alle drei Faelle, wobei letzteres bei Burkhard aufgrund der
Stellwerksbauform schon kompliziert wird.
Armin
Kompliziert, aber machbar. Nicht ohne Grund hat uns ein alter Amtslehrer
Anno dazumal eingetrichtert: "Erst mal die Hände in die Hosentaschen und
überlegen...". Wer einfach mal unüberlegt auf allen erreichbaren Knöpfen
rumdrückt, handelt kriminell.
Klar, ein Kraftfahrer muß in Sekundenbruchteilen eine Entscheidung
treffen. War es die falsche, ist er -im Gegensatz zum Fdl- selber in der
Regel körperlich in die Folgen eingebunden. Die Folgen einer
Fehlhandlung seitens Fdl können jedoch gravierender sein.

Das Gefühl, nach einem Fehler (von wem auch immer) machtlos dazustehen,
ist allerdings auch nicht ohne. Vor einigen Jahren erlebt: RB setzte
nach verfehlen eines HP ohne Info an mich an den Bahnsteig zurück und
damit in einen Streckenabschnitt, der bereits wieder für einen
nachfolgenden Zug freigegeben war. Passiert ist nichts, deckendes Signal
grade noch rechtzeitig auf Halt gefallen, aber das Gefühl...
Bin in diesen 2, 3 Minuten um Jahre gealtert.

Müde Grüße
Burkhardt
Ralf Gunkel
2003-12-17 21:57:02 UTC
Permalink
Post by Burkhardt Leiverkus
Kompliziert, aber machbar. Nicht ohne Grund hat uns ein alter Amtslehrer
Anno dazumal eingetrichtert: "Erst mal die Hände in die Hosentaschen und
überlegen...". Wer einfach mal unüberlegt auf allen erreichbaren Knöpfen
rumdrückt, handelt kriminell.
Wo wohl der ehm §2 Abs 2. der FV herkam?
"... Die Mitarbeiter müssen es sich zur Pflicht
machen, die Betriebsvorschriften gewissenhaft zu befolgen und ihren Dienst
mit der dem Wesen des Eisenbahnbetriebs entsprechenden Raschheit, ABER OHNE
ÜBERSTÜRZUNG, auszuführen. ..."

Oder wie der Amtslehrer in Wpt. so schön sagte. Das sist das Verbot zu
rennen.
Hrktik nutzt niemenden. Rasch bewegen ja, aber nie unüberlegt hetzen.

Heutzutage, in Zeiten des Modernen Management, stände da eher:
"Operative Hektik, ersetzt geistige Windstille" Also das totale Gegenteil.
Post by Burkhardt Leiverkus
Müde Grüße
Burkhardt
Noch wach,
--
Gruß Ralf

-Scumandà da traversar ils binaris-
Armin Muehl
2003-11-30 21:29:55 UTC
Permalink
On Sun, 30 Nov 2003 14:28:55 +0100, "Ralf Gunkel"
Post by Ralf Gunkel
Es gibt auch richtige Private.
Vorzugsweise Schrankenkurbler. Da hat`s in unserer Region auch schon
ein paar Vorkommnisse gegeben :-/

Armin
--
Armin Muehl

http://www.muehlenroda.de (Muehl privat)
http://www.museumsstellwerk.de (Museumsstellwerk Rheine e.V.)
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