Post by Christoph SchmitzOder wurde ein klein wenig zurueckgesetzt, um doch noch um die
Ecke zu kommen? Wenn er mit unveraendertem Lenkeinschlag
zurueckrollt, sollte der Knickschutz nicht ansprechen.
Mit unverändertem Lenkeinschlag "ein klein wenig" zurückzurollen hilft
nicht, um die Kurve zu kommen, wie ich aus Erfahrung mit einachsigen
Anhängern* weiß. Und Rückwärtsfahren ist keine Garantie, dass der Bus
nicht weiter einknickt, denn es gibt für jede Kombination aus Fahrzeug
und Anhänger einen Knickwinkel, der trotz maximalem Lenkeinschlag bei
Rückwärtsfahrt zu weiterem Einknicken führt; dann muss man vorwärts
fahren können, das Gespann gerader stellen, bevor man zurücksetzt. Wenn
man nur wenig zurück kann, muss die Lenkung ein wenig gerader gestellt
werden und das knickt das Gelenk stärker ein. Um den Gelenbus vorwärts
geradezustellen war aber möglicherweise nicht genug Raum, und rückwärts
war der Knickwinkel wohl ausgereizt - eine Zwickmühle aus Gelenksperre
und Platz.
Einen Gelenkbus rückwärts von oder auf einem BÜ zu rangieren, ist eh ein
gefahrgeneigtes Manöver und sicher kein Standard. Die Fahrerin hatte
höchstens 2 Jahre Fahrpraxis mit Bussen (FE D ab 21 Jahre). Wenn sie da
die Kurve auf einer Umleitungsstrecke nicht bekommen hat und den Bus mit
der Gelenksperre blockierte, ist das zwar eine blöde Verkettung von
lässlichen Fehlern, die irgendwo anders ohne ernste Folgen bliebe. Aber
ein BÜ ist dafür ein denkbar ungeeigneter Ort. Den Bus rechtzeitig zu
evakuieren, zeugt immerhin von ausreichender Geistesgegenwart.
Ich hoffe, dass die Busfahrerin aus dem Unfall mit einer Lehre und
Erfahrung, aber ohne seelischen Knacks oder wirtschaftlich ruinöse
Folgen herauskommt und berufsfähig bleibt.
* kein Gelenkbus, aber auch kein Kinderkram, in London zufahren:
<http://hc-ahlmann.gmxhome.de//temp/Ramsgate Bootstransport.jpg>
--
Munterbleiben
HC
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