Klaus H. schrieb
(alternativ könnten die finanzierenden öffentlichen Stellen bei der
nächsten Nebenbahn-Ausschreibung den Bewerbern einfach die Wahl zwischen
Diesel und batterieelektrisch lassen).
Gibt's doch alles schon.
<https://nachhaltigkeit.deutschebahn.com/de/massnahmen/akkuzuege>
Da geht es nicht um Batterie vs. Diesel als Hauptantrieb, sondern um
eine Nischenanwendung: mit Stromabnehmer und kleiner(!) Batterie
ausgestattete Züge sollen eingesetzt werden, wenn es in der von ihnen
befahrenen Route Lücken in der Oberleitung gibt, so daß auch diese Züge
eine auf dem Großteil ihrer Strecke vorhandene Oberleitung mitnutzen
können.
Es geht m.W. auch um weniger als
hälftig elektrifizierte Fahrstrecken.
Und die DB testet so etwas (vermutlich, um im Subventionsrennen
"Bis 2040 werden wir klimaneutral sein. Dafür arbeiten wir an
innovativen Lösungen für alternative Antriebe...Dazu zählt
beispielsweise der Test moderner Akkuzüge...
Die sogenannten Akkuzüge (engl. BEMU = Battery Electric Multiple Units)
ermöglichen grünes und elektrisches Fahren auch auf Strecken, auf denen
nicht durchgängig eine Oberleitung vorhanden ist. Denn die elektrischen
Triebzüge haben einen sogenannten Akkumulator an Bord, also eine
wiederaufladbare Batterie. Auf Streckenabschnitten mit Oberleitung
werden die Akkus über den Stromabnehmer aufgeladen."
Wie absurd das in der Praxis gehandhabt wird, zeigen zwei Beispiele von
Strecken, die sich exzellent für einen solchen Betrieb eignen würden. Im
Raum Frankfurt gibt es Vorortbahnen, die aus dem elektrifizierten
S-Bahn-Netz hinaus 10-20km weit in den Taunus fahren, wobei jeder Zug
auf seiner Hin- und Rückfahrt (einschließlich der Wendezeit im Hbf) mehr
als 2/3 der Zeit unter Oberleitung verbringt. Aber ausgerechnet hier
mußte es 'Wasserstoff' werden, und zwar nicht irgendeiner, sondern das
'weltgrößte' Wasserstoffprojekt.
Wasserstoff hatte man im Chemiepark, erwies sich jetzt
im Dauerversuchsbetrieb als etwas zu stark gechlort.
Am Ende war nicht genug Wasserstoff da,
dann schafften die Züge wegen unerwartet hohen Verbrauchs die Strecke
nicht, Pannen nahmen überhand, die Bahnen wurden zeitweise ganz
stillgelegt - und fahren jetzt wieder mit Diesel.
Also es kommen gebrauchte Dieseltriebwagen als Ersatz.
Das Frankfurter Beispiel fand bundesweite Publizität. Weniger davon fand
eine Strecke im Raum Düsseldorf, die im Westen einen ca. 10km langen
oberleitungslosen Stummel in die Trabantenstadt Kaarst hat, und im Osten
ca. 15 oberleitungslose Kilometer zwischen den elektrifizierten Strecken
Düsseldorf-Wuppertal und Essen-Wuppertal überbrücken muß (habe da mal
gewohnt). Da fährt man 3/4 der Zeit unter dem Draht. Dort mußte es aber
eine Vollelektrifizierung der zwei Lücken ('richtige S-Bahn') werden.
Was diese zum Stillstand brachte, weiß ich jetzt nicht, aber es fährt
deshalb weiterhin alle 20 min. ein - Dieselzug.
Im Sommer wurde in Kaarster See ein Fahrleitungsmast aufgestellt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Regiobahn_(NRW)#Elektrifizierung
Und nun geht's wohl richtig los.