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[CH] Neuer Albulatunnel der RhB eröffnet
(zu alt für eine Antwort)
Ulrich Onken
2024-06-09 21:06:05 UTC
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Gestern wurde nach 10 Jahren Bauzeit der neue Albulatunnel offiziell
eröffnet, heute gab es einen Publikumstag mit Festzelten und Präsentationen:

https://www.polizeinews.ch/rhaetische-bahn-eroeffnet-neuen-albulatunnel-ins-engadin/

Ich bin mehr oder weniger zufällig vor Ort gewesen. Zwischen Preda und
Spinas ist ein Shuttlezug durch den neuen Tunnel gependelt, u.a. mit
Aussichtswagen im Sandwich zwischen einer Ge 4/4 II (626) und einer Ge
4/4 III (647). In der Mitte des Tunnels gab es ein Event mit Musik und
Bildeffekten an der Tunneldecke.

Laut einem Techniker soll der alte Tunnel bis 2026 als Rettungstunnel
ausgerüstet sein. Für den Rettungsweg gibt es 12 Durchbrüche zwischen
beiden Tunneln sowie Beleuchtung und Metallgeländer im neuen Tunnel. Die
Regelzüge fahren noch bis Dienstag über den alten Tunnel, dann werden
nachts die Gleise zum neuen Tunnel umgebaut.

Grüsse
Uli
Bodo G. Meier
2024-06-09 21:43:21 UTC
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Post by Ulrich Onken
Gestern wurde nach 10 Jahren Bauzeit der neue Albulatunnel offiziell
https://www.polizeinews.ch/rhaetische-bahn-eroeffnet-neuen-albulatunnel-ins-engadin/
Ich bin mehr oder weniger zufällig vor Ort gewesen. Zwischen Preda und
Spinas ist ein Shuttlezug durch den neuen Tunnel gependelt, u.a. mit
Aussichtswagen im Sandwich zwischen einer Ge 4/4 II (626) und einer Ge
4/4 III (647). In der Mitte des Tunnels gab es ein Event mit Musik und
Bildeffekten an der Tunneldecke.
Laut einem Techniker soll der alte Tunnel bis 2026 als Rettungstunnel
ausgerüstet sein. Für den Rettungsweg gibt es 12 Durchbrüche zwischen
beiden Tunneln sowie Beleuchtung und Metallgeländer im neuen Tunnel.
Wäre es nicht sinnvoll, wenn auch teurer, den alten Tunnel zu sanieren,
so dass für den Eisenbahnverkehr zwei Röhren vorhanden sind?
Bei einer Störung könnte dann ja auch die andere Röhre als Rettungsweg
dienen.

Gruß,
Bodo
--
Netanyahu nominiert für Eichmann-Preis 2024
Ulrich Onken
2024-06-10 07:23:18 UTC
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Post by Bodo G. Meier
Post by Ulrich Onken
Laut einem Techniker soll der alte Tunnel bis 2026 als Rettungstunnel
ausgerüstet sein. Für den Rettungsweg gibt es 12 Durchbrüche zwischen
beiden Tunneln sowie Beleuchtung und Metallgeländer im neuen Tunnel.
Wäre es nicht sinnvoll, wenn auch teurer, den alten Tunnel zu sanieren,
so dass für den Eisenbahnverkehr zwei Röhren vorhanden sind?
Bei einer Störung könnte dann ja auch die andere Röhre als Rettungsweg
dienen.
Durch den Tunnel fahren nicht so viele Züge (ein Zugpaar St. Moritz -
Chur jede Stunde sowie gelegentlich der Bernina-Express und Güterzüge),
und die Fahrzeit ist nur etwa 5 min. Deshalb ist der Nutzen einer
Doppelspur sehr begrenzt. An beiden Tunnelportalen gibt es die
Möglichkeit zur Kreuzung, in Preda mit verlängerter Ausfahrt nach
Nordwesten, so dass fliegende Kreuzungen möglich sind (kommt vor bei
Verspätung des IR aus Chur). Vermutlich rentiert ein voll ausgebauter
zweiter Tunnel einfach nicht.

Gestern hat mich eine(r) aus meiner kleinen Gruppe gefragt, wieso man
nicht den alten Tunnel saniert hat anstatt einen neuen zu bauen. OK, so
einen Rettungsweg wie mit dem zweiten Tunnel hätte man ohne Neubau nicht
bekommen. Laut
https://www.rhb.ch/de/unternehmen/projekte-dossiers/neubau-albulatunnel/der-neubau/das-projekt
wären die Kosten für eine Sanierung nicht viel tiefer gewesen, und es
gab in der zehnjährigen Bauphase auch kaum betriebliche Einschränkungen,
abgesehen vom fehlenden zweiten Gleis im Bahnhof Preda.

Grüsse
Uli
Ulrich Onken
2024-06-12 15:00:38 UTC
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Post by Ulrich Onken
Durch den Tunnel fahren nicht so viele Züge (ein Zugpaar St. Moritz -
Chur jede Stunde sowie gelegentlich der Bernina-Express und Güterzüge),
und die Fahrzeit ist nur etwa 5 min.
Laut RhB ist man im alten Tunnel nur max. 60 km/h gefahren, im neuen
Tunnel sind max. 100 km/h möglich. Rechnerisch kann das bei 5.9 km
Tunnellänge bis 2 Minuten Fahrzeit einsparen.

In der heutigen Ausgabe der Zeitung "Südostschweiz" ist zu lesen, dass
die RhB die neue Höchstgeschwindigkeit dazu ausnutzen will, für den IR38
eine Kurzwende in St. Moritz einzuführen (14 min). Damit könnten drei
Lokführerstellen eingespart werden. Bisher ist eine solche Kurzwende
illusorisch, denn die Züge auf der Albulalinie kommen zur vollen Stunde
in St. Moritz an und sind bei viel Betrieb gerne mal 5-10 min verspätet.

Im Fahrplanentwurf 2025 findet man tatsächlich für die stündlichen IR38
zwischen Preda und Samedan eine um 2 min verkürzte Fahrzeit und die 14
min Differenz zwischen Ankunft und Abfahrt in St. Moritz. Die lokalen
Politiker sind aber mit dem Fahrplanentwurf gar nicht einverstanden,
denn Bernina-Express (BEX) und Glacier-Express (GEX) sollen künftig
wegen der Fahrplanstabilität nicht mehr in Tiefencastel, sondern in
Filisur halten, wo die Züge kreuzen können. Darunter würden wohl die
Hoteliers vor Ort (Tiefencastel) leiden. Entfallen sollen auch einige
Bedarfshalte der Regelzüge zu den Randzeiten.

Grüsse
Uli
Ulf_Kutzner
2024-06-15 08:17:12 UTC
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Post by Ulrich Onken
Gestern wurde nach 10 Jahren Bauzeit der neue Albulatunnel
Noch halbwegs in der Gegend ging man etwas arg hemdsärmlig vor:
https://de.wikipedia.org/wiki/Castielertobel-Viadukt#Neubau_2024

Gruß, ULF

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