Discussion:
Linksverkehr
(zu alt für eine Antwort)
Thorsten Klein
2005-04-12 19:31:34 UTC
Permalink
Hallo

Weis einer warum in den meisten Europäischen Ländern Linksverkehr auf der
Schiene ist? Ich weiß daß es in F, B, CH, GB und auf dem Semmering so ist,
in den anderen Ländern war ich noch nicht.

Ein Bekannter aus der Schweiz den ich mal danach gefragte hatte meinte nur
"was bei euch ist das nicht so?"

Gruß,
Thorsten
Christoph Schmitz
2005-04-12 20:38:11 UTC
Permalink
Post by Thorsten Klein
Hallo
Weis einer warum in den meisten Europäischen Ländern Linksverkehr auf der
Schiene ist? Ich weiß daß es in F, B, CH, GB und auf dem Semmering so ist,
in den anderen Ländern war ich noch nicht.
Oesterreich hat in der Tat teilweise Linksverkehr. Zu anderen
Laendern kann ich jetzt auch nichts sagen, habe grad kein Buch
zur Hand (falls jemand "Geschichte der Eisenbahn" von Rossberg
greifbar hat, da ist eine umfassende Aufstellung drin).
Meines Wissens hat sich das mehr oder weniger irgendwie[tm]
ergeben, oft sicher willkuerlich. Aus der Dampflokzeit exi-
stiert eine Argumentation fuer den Rechtsverkehr, die geht
so: Die meisten Leute sind Rechtshaender, koennen also bes-
ser von rechts nach links schaufeln als umgekehrt. D.h. der
Heizer steht besser links, der Lokfuehrer folglich rechts.
Da letzterer die Signale (an der Streckenaussenseite aufge-
stellt) sehen muss, ist es praktisch, wenn die Zuege rechts
fahren. Heutzutage ist das natuerlich ueberholt, da der Tf
ein uneingeschraenktes Sichtfeld hat und bei vielen Fahrzeu-
gen eh in der Mitte sitzt.

Christoph
Joachim Schmid
2005-04-12 20:57:05 UTC
Permalink
Post by Thorsten Klein
Weis einer warum in den meisten Europäischen Ländern Linksverkehr auf der
Schiene ist? Ich weiß daß es in F, B, CH, GB und auf dem Semmering so ist,
In den USA übrigens auch.

Grund: Die Eisenbahn wurde in England erfunden und von dort importiert,
und da fährt man bekanntlich links.

Das wiederum kommt vom historisch uralten Linksverkehr auf den Straßen
(irgendwo las ich mal als Begründung, dass man sich früher links
ausgewichen sei, um die Schwerthand auf der Seite des potenziell
gefährlichen Passanten zu haben). Der Rechtsverkehr auf den Straßen
bürgerte sich erst mit dem Aufkommen der Pkw mit innenliegendem
Gangschalthebel ein (die ersten Pkw hatten noch offene Aufbauten und
außenliegenden Schalthebel), der sich nun mal mit rechts leichter
schaltet -> Fahrerplatz wanderte nach links -> Fahrer fuhren lieber
rechts, da weiter vom Straßenrand entfernt.

Dass die Eisenbahnen in vielen Ländern rechts fahren, hat nichts mit der
Angleichung an den Straßenverkehr zu tun, sondern den schon genannten
ergonomischen Überlegungen.

Joachim
Michael Kreiser
2005-04-12 21:06:32 UTC
Permalink
Post by Joachim Schmid
In den USA übrigens auch.
Nicht Grundsätzlich. Dort, wo Gütermagistralen zweigleisig sind, gibt es
meist keine festgelgte Fahrtrichtung. Oftmals werden die Züge in Blocks
durch die Abschnitte geschickt, wobei die schnelleren das eine, und die
langsameren das andere Gleise benutzen. Wenn alle durch sind, folgt die
Gegenrichtung.

Im Nord Ost Korridor (Washington - New York -Boston) herscht generell
Rechtsverkehr, ebenso auf den meisten Nahverkehrs- und Vorortstrecken...
Matthias Warkus
2005-04-12 23:10:39 UTC
Permalink
Post by Joachim Schmid
Der Rechtsverkehr auf den Straßen
bürgerte sich erst mit dem Aufkommen der Pkw mit innenliegendem
Gangschalthebel ein (die ersten Pkw hatten noch offene Aufbauten und
außenliegenden Schalthebel),
Soweit ich weiß, hatte Frankreich schon Rechtsverkehr, als das Auto noch
lange nicht erfunden war.

mawa
Joachim Schmid
2005-04-13 07:37:31 UTC
Permalink
Post by Matthias Warkus
Soweit ich weiß, hatte Frankreich schon Rechtsverkehr, als das Auto noch
lange nicht erfunden war.
Deutschland auch. Deswegen habe ich ja ausdrücklich geschrieben, dass
der Rechtsverkehr von Straße und Schiene nichts miteinander zu tun hat.

Joachim
Matthias Warkus
2005-04-13 13:54:27 UTC
Permalink
Post by Matthias Warkus
Soweit ich weiß, hatte Frankreich schon Rechtsverkehr, als das Auto
noch lange nicht erfunden war.
Deutschland auch. Deswegen habe ich ja ausdrücklich geschrieben, dass der
Rechtsverkehr von Straße und Schiene nichts miteinander zu tun hat.
Ich meinte den Rechtsverkehr auf der Straße. Und ich bestreite damit
ausdrücklich deine Behauptung, der wäre eine geschichtlich jüngere
Entwicklung, die was mit der Erfindung des Automobils zu tun hätte.

mawa
Joachim Schmid
2005-04-13 19:01:26 UTC
Permalink
Post by Matthias Warkus
Ich meinte den Rechtsverkehr auf der Straße. Und ich bestreite damit
ausdrücklich deine Behauptung, der wäre eine geschichtlich jüngere
Entwicklung, die was mit der Erfindung des Automobils zu tun hätte.
Sehr interessante Seite zu dem Thema:
<http://members.a1.net/wabweb/frames/relif.htm>

Es ist in der Tat verzwickter als ich dachte, auch wenn ich den
Darstellungen dort nicht uneingeschränkt folge. Z.B. habe ich diverse
Fotos von links fahrenden deutschen Kfz, und die Ausführungen zur
Rechtslenkung von Kfz haben einige Fehler.

Witzig ist, dass die Frage der Fahrordnung in Österreich auf der Straße
genau so kompliziert und uneinheitlich war, wie auf der Schiene.

Joachim
Ulrich Dröppez Kritzner
2005-04-16 15:37:39 UTC
Permalink
Post by Matthias Warkus
Post by Joachim Schmid
Der Rechtsverkehr auf den Straßen
bürgerte sich erst mit dem Aufkommen der Pkw mit innenliegendem
Gangschalthebel ein (die ersten Pkw hatten noch offene Aufbauten und
außenliegenden Schalthebel),
Soweit ich weiß, hatte Frankreich schon Rechtsverkehr, als das Auto noch
lange nicht erfunden war.
In Japan lief man links, damit man als Samurai schnell das Schwert mit der
rechten Hand ziehen und seinen Entgegenkommer niedermetzeln konnte. In
Großbritannien war das ähnlich, nur halt ohne Samurais. In Frankreich und
Deutschland sind die Leute ebenfalls mehrheitlich Rechtshänder, aber da
gaben nicht die Samurais, sondern die Kutscher die Spur an, die alle die
Zügel mit rechts bedienten und daher auf der linken Seite ihres Fuhrwerkes
saßen, weshalb sie der besseren Streckensicht wegen rechts fuhren.

Gruß
Ulrich
--
HP: http://www.droeppez.de/gallery/goa/index.php
Meinungen & Theologie: http://droeppez.de/misc/index.html
Soli Deo Gloria
Tor-Einar Jarnbjo
2005-04-12 22:36:04 UTC
Permalink
Post by Thorsten Klein
Weis einer warum in den meisten Europäischen Ländern Linksverkehr auf der
Schiene ist? Ich weiß daß es in F, B, CH, GB und auf dem Semmering so ist,
in den anderen Ländern war ich noch nicht.
Auch in Schweden wird normalerweise links gefahren. Wenn ich mich nicht
ganz irre, fahren auch einige Straßenbahnen noch links. Schweden hat im
Straßenverkehr erst 1967 von Links- auf Rechtsverkehr umgestellt.

Gruß, Tor
Michael Jakobs
2005-04-13 06:17:24 UTC
Permalink
Tor-Einar Jarnbjo wrote:

Hi,
Post by Tor-Einar Jarnbjo
Auch in Schweden wird normalerweise links gefahren. Wenn ich mich nicht
ganz irre, fahren auch einige Straßenbahnen noch links. Schweden hat im
Straßenverkehr erst 1967 von Links- auf Rechtsverkehr umgestellt.
War das nicht die Geschichte mit der Werbung auf allem möglichem,
inklusive Milchtüten etc.? Und irgendwann nachts um 12 mussten alle
anhalten und mussten danach auf der anderen Seite weiterfahren?

Grüße
Michael
Enno Lenze
2005-04-13 06:38:06 UTC
Permalink
Post by Michael Jakobs
War das nicht die Geschichte mit der Werbung auf allem möglichem,
inklusive Milchtüten etc.? Und irgendwann nachts um 12 mussten alle
anhalten und mussten danach auf der anderen Seite weiterfahren?
hatte mir gerade schon ueberlegt wie eine solche umstellung von statten
geht :)

Gibts da irgendwo was nachzulesen zu?

Ich fand schon die miles -> km/h umstellung in irland verwirrend genug
(fahr mal die richtige geschiwndigkeit mitm meilen tacho.."aber ich fahr
doch nur 80").

gruss, enno
--
. . . . o o o o o http://www.hacktrain.de
_____ o _______
____==== ]OO|_n_n__][. | WTH | http://hand.verbrennung.org
[________]_|__|________)< | 2005|
oo oo 'oo OOOO-| oo\\_ ~~~|~~~
+--+--+--+--+--+--+--+--+-$1-+--+--+--+--+
Patrick Fiala
2005-04-13 14:37:19 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Enno Lenze
Post by Michael Jakobs
War das nicht die Geschichte mit der Werbung auf allem möglichem,
inklusive Milchtüten etc.? Und irgendwann nachts um 12 mussten alle
anhalten und mussten danach auf der anderen Seite weiterfahren?
hatte mir gerade schon ueberlegt wie eine solche umstellung von statten
geht :)
Gibts da irgendwo was nachzulesen zu?
Es gibt zumindest ein nettes Photo:
Loading Image...

Grüße aus Mannheim
Patrick
Tor-Einar Jarnbjo
2005-04-13 07:52:08 UTC
Permalink
Post by Michael Jakobs
War das nicht die Geschichte mit der Werbung auf allem möglichem,
inklusive Milchtüten etc.? Und irgendwann nachts um 12 mussten alle
anhalten und mussten danach auf der anderen Seite weiterfahren?
Um es für die Schweden nicht allzu schwierig zu machen wurde der Verkehr
in einer Nacht erst für LKW-Fahrer umgestellt und in der nächsten Nacht
für PKW-Fahrer.

Gruß, Tor
H. Schubert
2005-04-13 08:15:28 UTC
Permalink
Post by Tor-Einar Jarnbjo
Um es für die Schweden nicht allzu schwierig zu machen wurde der Verkehr
in einer Nacht erst für LKW-Fahrer umgestellt und in der nächsten Nacht
für PKW-Fahrer.
Und zwischen den beiden Umstellungen fuhren die einen
rechts, die anderen links? *Grusel*

Gruß
Hartmut
--
Die From-Adresse existiert, wird aber nicht gelesen.
Für reale Nachrichten bitte "net" durch "de" ersetzen.
Mathias Boelckow
2005-04-13 19:52:50 UTC
Permalink
Post by H. Schubert
Post by Tor-Einar Jarnbjo
Um es für die Schweden nicht allzu schwierig zu machen wurde der Verkehr
in einer Nacht erst für LKW-Fahrer umgestellt und in der nächsten Nacht
für PKW-Fahrer.
Und zwischen den beiden Umstellungen fuhren die einen
rechts, die anderen links? *Grusel*
Damals war noch nicht so viel Verkehr in Schweden.

Zudem muss man wissen, dass für Norweger die Schweden so etwas sind,
wie in Deutschland die Ostfriesen, nur weniger beliebt.

Gruß, Mathias Bölckow
Joachim Schmid
2005-04-13 19:02:41 UTC
Permalink
Post by Tor-Einar Jarnbjo
Um es für die Schweden nicht allzu schwierig zu machen wurde der Verkehr
in einer Nacht erst für LKW-Fahrer umgestellt und in der nächsten Nacht
für PKW-Fahrer.
Das meinst du sicher nicht ernst.

Joachim
Tor-Einar Jarnbjo
2005-04-13 21:03:11 UTC
Permalink
Post by Joachim Schmid
Das meinst du sicher nicht ernst.
War das wirklich so schwierig zu verstehen?

Gruß, Tor
Christoph Schmitz
2005-04-13 21:15:07 UTC
Permalink
Post by Tor-Einar Jarnbjo
Post by Joachim Schmid
Das meinst du sicher nicht ernst.
War das wirklich so schwierig zu verstehen?
Nein, aber schwierig zu glauben (dass das
ernstgemeint ist).

Christoph
André Brandily
2005-04-14 12:40:40 UTC
Permalink
Post by Tor-Einar Jarnbjo
Um es für die Schweden nicht allzu schwierig zu machen wurde der Verkehr
in einer Nacht erst für LKW-Fahrer umgestellt und in der nächsten Nacht
für PKW-Fahrer.
Von den Briten hört man ähnliches. Nur soll die Umstellung da in den
ersten 4 Wochen nur für Busse gelten...

mfg
Andre
Torsten Schneider
2005-04-13 22:16:50 UTC
Permalink
Post by Michael Jakobs
War das nicht die Geschichte mit der Werbung auf allem möglichem,
inklusive Milchtüten etc.? Und irgendwann nachts um 12 mussten alle
anhalten und mussten danach auf der anderen Seite weiterfahren?
Ich habe im Hinterkopf, dass man in Schweden einen autofreien Sonntag
oder ein autofreies WE hatte, während dessen die Schilder ummontiert
wurden.


Grüße, Torsten
Joachim Schmid
2005-04-13 07:41:41 UTC
Permalink
Post by Tor-Einar Jarnbjo
Auch in Schweden wird normalerweise links gefahren. Wenn ich mich nicht
ganz irre, fahren auch einige Straßenbahnen noch links.
Nein. Die Umstellung auf Rechtsverkehr auf der Straße führte 1967 in
Schweden zur vorzeitigen Ausmusterung diverser älterer
Einrichtungswagen, und zur völligen Stilllegung der Stockholmer Straßenbahn.

Joachim
tobias b köhler
2005-04-13 09:22:41 UTC
Permalink
Post by Joachim Schmid
Nein. Die Umstellung auf Rechtsverkehr auf der Straße führte 1967 in
Schweden zur vorzeitigen Ausmusterung diverser älterer
Einrichtungswagen, und zur völligen Stilllegung der Stockholmer Straßenbahn.
So vollständig kann die nicht stillgelegt sein.

http://railfaneurope.net/pix/se/trams/Stockholm/pix.html
--
tobias benjamin köhler ____________________________________ ***@uncia.de
._______..__________.._______.._________. <>_<> <>_<>
| |_| || |_| |_| || |_| || |_| |_| | .---|'"`|---. .---|'"`|---.
"-o---o-""-oo----oo-""-o---o-""-oo---oo-""o"O-OO-OO-O"o""o"O-OO-OO-O"o"_
Joachim Schmid
2005-04-13 12:17:48 UTC
Permalink
Post by tobias b köhler
Post by Joachim Schmid
Nein. Die Umstellung auf Rechtsverkehr auf der Straße führte 1967 in
Schweden zur vorzeitigen Ausmusterung diverser älterer
Einrichtungswagen, und zur völligen Stilllegung der Stockholmer Straßenbahn.
So vollständig kann die nicht stillgelegt sein.
http://railfaneurope.net/pix/se/trams/Stockholm/pix.html
Zwei Vorort-Schnellstraßenbahnstrecken (nach Lidingö und Nockeby) haben
damals wegen eigener Gleiskörper und Vorhandenseins von
Zweirichtungswagen überlebt, ferner einige Gleise eines reinen
Museumsbetriebs. Mehr nicht.

Inzwischen hat man in Stockholm aber wieder begonnen, ein neues Netz zu
bauen - den heutigen Stand darf man nicht mit der Stilllegung 1967
durcheinander bringen.

Joachim
Christoph Muenzing
2005-04-13 14:09:14 UTC
Permalink
Post by Joachim Schmid
Post by tobias b köhler
Post by Joachim Schmid
Nein. Die Umstellung auf Rechtsverkehr auf der Straße führte 1967 in
Schweden zur vorzeitigen Ausmusterung diverser älterer
Einrichtungswagen, und zur völligen Stilllegung der Stockholmer Straßenbahn.
So vollständig kann die nicht stillgelegt sein.
http://railfaneurope.net/pix/se/trams/Stockholm/pix.html
Zwei Vorort-Schnellstraßenbahnstrecken (nach Lidingö und Nockeby)
haben damals wegen eigener Gleiskörper und Vorhandenseins von
Zweirichtungswagen überlebt, ferner einige Gleise eines reinen
Museumsbetriebs. Mehr nicht.
Die Museumstram (Djurgrdslinjen) ist m.W. kein Überbleibsel des alten
Netzes sondern wurde irgendwann neu errichtet (müsste so um 1990 gewesen
sein).

Gruß,
Christoph
Klaus von der Heyde
2005-04-13 08:17:48 UTC
Permalink
Post by Tor-Einar Jarnbjo
Auch in Schweden wird normalerweise links gefahren. Wenn ich mich nicht
ganz irre, fahren auch einige Straßenbahnen noch links.
In Stockholm fährt die strassenbahn auf eigener trasse im linksverkehr
in eine endstation ein, um bahnsteiggleichen übergang in der richtigen
richtung an die u-bahn zu bieten.
Meinst du das, oder gibt es noch andere fälle? Und wie löst sich das
dort mit dem übrigen strassenverkehr?

Klaus
Christian Blome
2005-04-13 09:50:26 UTC
Permalink
Post by Klaus von der Heyde
In Stockholm fährt die strassenbahn auf eigener trasse im
linksverkehr in eine endstation ein, um bahnsteiggleichen übergang
in der richtigen richtung an die u-bahn zu bieten.
Wo ist das denn?
Ich kenne in Stockholm nur die (Ausflugs-)Straßenbahnlinie nach
Djurgarden. Wo hat die eine eingleisige Endstelle mit direktem Übergang
zur U-Bahn?

Gibt es noch andere Straßenbahnlinien, die ich übersehen habe?


Viele Grüße
Christian
--
"Herr Mehdorn sagt, alles muss auf die Schiene. Damit hat er Recht!
Leider verkauft er mittlerweile die Schienen."

[Dieter Hildebrandt am 31.03.2005 bei Johannes B. Kerner im ZDF]
Klaus von der Heyde
2005-04-13 12:38:15 UTC
Permalink
Post by Christian Blome
Ich kenne in Stockholm nur die (Ausflugs-)Straßenbahnlinie nach
Djurgarden. Wo hat die eine eingleisige Endstelle mit direktem Übergang
zur U-Bahn?
Hat sie nicht. Und hatte ich was von eingleisig geschrieben? Bei
eingleisig gibt es i.d.r. wenig möglichkeiten, sich die seite
auszusuchen...
Post by Christian Blome
Gibt es noch andere Straßenbahnlinien, die ich übersehen habe?
Nockebybanan.
Alvik-Nockeby, mit zumeist stadtbahnmässiger trassierung.
In Alvik gibt es eine zweigleisige endhaltestelle, deren gleise
zwischen denen der u-bahnstrecke nach Hässelby liegen.

Tvärbanan.
Alvik-Liljeholmen-Gullmarsplan-Sickla udde. Strassenbahn mit
stadtbahnmässigen abschnitten.

Lidingöbanan.
Ropsten-Brevik-Gåshaga brygga. Eine überlandstrassenbahn auf
grösstenteils eingleisiger strecke.

Klaus
Christian Blome
2005-04-13 13:22:33 UTC
Permalink
Post by Klaus von der Heyde
Post by Christian Blome
Ich kenne in Stockholm nur die (Ausflugs-)Straßenbahnlinie nach
Djurgarden. Wo hat die eine eingleisige Endstelle mit direktem
Übergang zur U-Bahn?
Hat sie nicht. Und hatte ich was von eingleisig geschrieben?
Nein. Irgendwie meinte ich, das in deinem Posting gelesen zu haben. War
wohl etwas zu schnell gelesen...
Post by Klaus von der Heyde
Post by Christian Blome
Gibt es noch andere Straßenbahnlinien, die ich übersehen habe?
Nockebybanan.
Tvärbanan.
Lidingöbanan.
Offensichtlich bekommt man bei Erkundung Stockholms vom Hafen aus nicht
alles mit... ;-)


Viele Grüße
Christian
--
Die Laenge eines Lehrgangs sagt nichts ueber die Qualitaet aus.
Man kann auch 14 Tage Leergang machen...
[Armin M. am 20.07.2003 in debm]
Klaus von der Heyde
2005-04-13 13:55:00 UTC
Permalink
Post by Christian Blome
Offensichtlich bekommt man bei Erkundung Stockholms vom Hafen aus nicht
alles mit... ;-)
Ich empfehle die 24-timmarskort und das faltblatt
"Spårtrafik i Stockholm" :)

Klaus
Christian Blome
2005-04-13 20:54:44 UTC
Permalink
Post by Christian Blome
Offensichtlich bekommt man bei Erkundung Stockholms vom Hafen aus
nicht alles mit... ;-)
Ich empfehle die 24-timmarskort ...
Die hatten wir.
... und das faltblatt "Spårtrafik i Stockholm" :)
Beim ersten Stockholm-Besuch konnte ich den Anhang nicht zu einer
Extratour zwecks ÖPNV-Erkundung überreden.


Viele Grüße
Christian
--
StVO = S_chienen T_rieb V_ahrzeug O_rdnung

[Reinhard S. am 01.09.2003 in debe]
Achim Stenzel
2005-04-13 13:27:01 UTC
Permalink
Post by Klaus von der Heyde
Tvärbanan.
Neu, meines Wissens seit 2000 oder 2001.

Und dann fehlt noch Roslagsbanan.

Gruß,
Achim
Christoph Muenzing
2005-04-13 14:13:36 UTC
Permalink
Post by Achim Stenzel
Und dann fehlt noch Roslagsbanan.
Ist keine Tram sondern eine (schmalspurige) Vorortbahn.

Gruß,
Christoph
Klaus von der Heyde
2005-04-13 13:50:29 UTC
Permalink
Post by Achim Stenzel
Post by Klaus von der Heyde
Tvärbanan.
Neu, meines Wissens seit 2000 oder 2001.
Zum teil ja, der strassenunabhängige teil ist, so weit ich weiss,
schon vorher eine bahnstrecke gewesen. Möglicherweise allerdings
eisenbahn, so etwas in der Saltsjöbanan-art?
Post by Achim Stenzel
Und dann fehlt noch Roslagsbanan.
Das ist aber nun wirklich keine strassenbahn.

Klaus
Christoph Muenzing
2005-04-13 15:02:00 UTC
Permalink
Post by Klaus von der Heyde
Post by Achim Stenzel
Post by Klaus von der Heyde
Tvärbanan.
Neu, meines Wissens seit 2000 oder 2001.
Zum teil ja, der strassenunabhängige teil ist, so weit ich weiss,
schon vorher eine bahnstrecke gewesen. Möglicherweise allerdings
eisenbahn, so etwas in der Saltsjöbanan-art?
AFAIK hat man da z.T. die Trasse irgendwelcher Güter-/Industriegleise
genommen. Eine Bahnlinie mit PV gab es da nicht.
Der nördliche Teil über den Mälaren ist strassenunabhängig neu erbaut.

Gruß,
Christoph
Tor-Einar Jarnbjo
2005-04-13 16:48:29 UTC
Permalink
Meinst du das, oder gibt es noch andere f?lle? Und wie l?st sich das
dort mit dem ?brigen strassenverkehr?
Also irre ich mich vielleicht doch. Ich ging davon aus, dass es in
G?teborg jedenfalls teilweise noch Linksverkehr gibt, da die
Verkehrsbetriebe in Oslo erst in den 90-ern gebrauchte Stra?enbahnen
aus G?teborg gekauft haben, die f?r Linksverkehr gebaut sind (Ausstieg
links). Ich kann es mir schlecht vorstellen, dass die Z?ge 30 Jahre in
G?teborg unbenutzt rumgestanden haben und ging davon aus, dass sie
auch zwischenzeitlich in G?teborg linksverkehrend eingesetzt worden
sind.

Gru?, Tor
tobias b köhler
2005-04-13 18:54:46 UTC
Permalink
Post by Tor-Einar Jarnbjo
Also irre ich mich vielleicht doch. Ich ging davon aus, dass es in
G?teborg jedenfalls teilweise noch Linksverkehr gibt, da die
Verkehrsbetriebe in Oslo erst in den 90-ern gebrauchte Stra?enbahnen
aus G?teborg gekauft haben, die f?r Linksverkehr gebaut sind (Ausstieg
links). Ich kann es mir schlecht vorstellen, dass die Z?ge 30 Jahre in
G?teborg unbenutzt rumgestanden haben und ging davon aus, dass sie
auch zwischenzeitlich in G?teborg linksverkehrend eingesetzt worden
sind.
Die SM91 haben alle einstiege auf der rechten seite. So weit ich weiß,
wurden sie aus Göteborg in diesme zustand übernommen. Dass der
stromabnehmer auf der hinteren wagenhälfte sitzt statt vorn wie bei den
meisten anderen einteiligen drehgestell-straßenbahnen, lässt darauf
schließen, dass der umbau auf rechtsverkehr daraus bestand, dass front
und heck vertauscht wurden und die wagen gegenüber früher jetzt
"rückwärts" fahren.

Hat jemand historische bilder vom linksverkehr in Göteborg?
--
tobias benjamin köhler ____________________________________ ***@uncia.de
._______..__________.._______.._________. <>_<> <>_<>
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"-o---o-""-oo----oo-""-o---o-""-oo---oo-""o"O-OO-OO-O"o""o"O-OO-OO-O"o"_
Klaus von der Heyde
2005-04-13 20:10:11 UTC
Permalink
tobias b köhler wrote:
[Oslo ex Göteborg]
Post by tobias b köhler
stromabnehmer auf der hinteren wagenhälfte sitzt statt vorn wie bei den
meisten anderen einteiligen drehgestell-straßenbahnen, lässt darauf
schließen, dass der umbau auf rechtsverkehr daraus bestand, dass front
und heck vertauscht wurden und die wagen gegenüber früher jetzt
"rückwärts" fahren.
In Den Haag hatten die PCC-wagen auch den stromabnehmer hinten.

Klaus
Martin Bienwald
2005-04-14 12:37:48 UTC
Permalink
Post by tobias b köhler
Post by Tor-Einar Jarnbjo
Also irre ich mich vielleicht doch. Ich ging davon aus, dass es in
G?teborg jedenfalls teilweise noch Linksverkehr gibt, da die
Verkehrsbetriebe in Oslo erst in den 90-ern gebrauchte Stra?enbahnen
aus G?teborg gekauft haben, die f?r Linksverkehr gebaut sind (Ausstieg
links).
Die von Oslo gekauften M25 haben alle Rechtsausstieg. Tatsächlich hatte
Göteborg 1967 nicht alle Wagen auf Rechtsverkehr umgebaut, sondern ein
parr Linksverkehrswagen übriggelassen, um diese mit je einem Rechtsverkehrs-
wagen Heck-an-Heck gekuppelt auf einer Linie mit stumpfer Endstelle
einsetzen zu können. Diese Wagen wurden dann allerdings um 1980 umgebaut,
als die Linie verlängert wurde und eine Schleife bekam.
Post by tobias b köhler
Dass der
stromabnehmer auf der hinteren wagenhälfte sitzt statt vorn wie bei den
meisten anderen einteiligen drehgestell-straßenbahnen, lässt darauf
schließen, dass der umbau auf rechtsverkehr daraus bestand, dass front
und heck vertauscht wurden und die wagen gegenüber früher jetzt
"rückwärts" fahren.
Das hat man in Göteborg meines Wissens nur bei älteren Beiwagen gemacht.
Die Triebwagen bekamen die Türen versetzt (zumindest die neueren waren
bereits baulich darauf vorbereitet gewesen).
Post by tobias b köhler
Hat jemand historische bilder vom linksverkehr in Göteborg?
Gibts beispielsweise hier:
http://www.tramways.com/tramways/goteborg/gs1/index2.html

... Martin
Martin Bienwald
2005-04-13 10:17:05 UTC
Permalink
Post by Tor-Einar Jarnbjo
Auch in Schweden wird normalerweise links gefahren. Wenn ich mich nicht
ganz irre, fahren auch einige Straßenbahnen noch links.
Die Stockholmer Linie 12 hat auf den ersten paar hundert Metern tatsächlich
Linksverkehr, wegen des bahnsteiggleichen Übergangs zur (links fahrenden)
U-Bahn in Alvik.

... Martin
Holger Metschulat
2005-04-12 21:24:28 UTC
Permalink
Post by Thorsten Klein
Hallo
Weis einer warum in den meisten Europäischen Ländern Linksverkehr auf der
Schiene ist? Ich weiß daß es in F, B, CH, GB und auf dem Semmering so ist,
in den anderen Ländern war ich noch nicht.
Ein Bekannter aus der Schweiz den ich mal danach gefragte hatte meinte nur
"was bei euch ist das nicht so?"
Eine (vielleicht sogar die richtige?) Erklärung ist:

Die ersten Züge fuhren in England, und da dort die Kutschen traditionell
links fahren, übernahm man das auch für die Eisenbahn.

Beim Betrieb der Dampflokomotiven hat man dann herausgefunden, daß der
Heizer die Kohlen besser vom Tender ins Feuerloch schaufeln kann, wenn er
(als Rechtshänder) von rechts nach links schaufelt (man kann das ja mal an
sich selbst überprüfen.) Dadurch ergab sich, daß der Heizer links auf der
Lok stehen sollte, der Lokführer mußte also rechts stehen.

Da der Lokführer die Signale zu beobachten hat, müssen die Signale auf
seiner Seite der Lok vorbeikommen. Das bedeutete also, daß die Signale
rechts vom Gleis stehen mußten.

Da es bei zweigleisigen Strecken schwierig war, die Signale zwischen die
Gleise zu stellen (die Gleise hätten weiter auseinander gezogen werden
müssen), entschied man sich eben für den Rechtsfahrbetrieb, bei dem die
Signale dan außen am Bahndamm stehen können.
--
Gruss * Holger Metschulat
Holger * e-mail: ***@stellwerke.de, http://www.sgs.wh.tu-darmstadt.de/homer
"Internet-Nutzung ist ein Privileg und kein Recht."
(Rechnerraum-Ordnung an der Uni von 1994)
Klaus Rothenhöfer
2005-04-13 13:34:44 UTC
Permalink
Post by Holger Metschulat
Die ersten Züge fuhren in England, und da dort die Kutschen traditionell
links fahren, übernahm man das auch für die Eisenbahn.
...und deswegen ist die Großherzoglich Badische Eisenbahn fast die
ersten 50 Jahre ihres Bestehens auch links gefahren.
Michael Suda
2005-04-13 19:11:05 UTC
Permalink
Post by Thorsten Klein
Hallo
Weis einer warum in den meisten Europäischen Ländern Linksverkehr auf der
Schiene ist? Ich weiß daß es in F, B, CH, GB und auf dem Semmering so ist,
in den anderen Ländern war ich noch nicht.
Ein Bekannter aus der Schweiz den ich mal danach gefragte hatte meinte nur
"was bei euch ist das nicht so?"
Eine - noch unvollendete - Darstellung der ziemlich komplizierten und
verwirrenden Geschichte der Fahrordnung in Österreich findet sich hier:
http://web.utanet.at/smiderkr/asr/denetzafahrordng.html
Auf der Straße wurde im heutigen Österreich zwischen 1931 und 1938 von
Links- auf Rechtsfahren umgestellt.

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Michael Suda
A-1150 Wien, Oesterreich/Austria/Autriche
Klaus von der Heyde
2005-04-13 20:11:13 UTC
Permalink
Post by Michael Suda
Eine - noch unvollendete - Darstellung der ziemlich komplizierten und
http://web.utanet.at/smiderkr/asr/denetzafahrordng.html
Ganz schön verwirrend, wenn man von der schifffahrt die gegenteilige
zuordnung von rot und grün zu links und rechts gewohnt ist...

Klaus
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